Freisinger Hofmiller-Gymnasium:Angst vor kostspieliger Sanierung

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SPD und Freie Wähler beantragen, ein Grundstück für den Neubau der Schule zu suchen

Von Peter Becker, Freising

Soll das Hofmiller-Gymnasium an neuer Stelle gebaut oder an seinem alten Platz saniert werden? Diese Frage treibt die Fraktionen im Kreistag um. Die Tendenz geht in Richtung Neubau. Diese ist aus den Anträgen herauszulesen, welche die SPD-Fraktion und die der Freien Wähler jetzt an den Kreistag gerichtet haben. Die Sozialdemokraten treibt dabei die Sorge um, die Kosten bei einer Sanierung könnten ähnlich explodieren wie derzeit bei der Wirtschaftsschule. Die Freien Wähler sprechen sich explizit dafür aus, dass sich Landrat Helmut Petz (FW), der Landkreis und die Stadt Freising auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Neubau begeben. Die SPD-Stadträte haben einen gleichlautenden Antrag an den Stadtrat gestellt.

Sowohl SPD als auch Freie Wähler treibt die Sorge um eine kostspielige Sanierung des in die Jahre gekommenen Schulgebäudes an. Die Sozialdemokraten gehen von einem erheblichen zweistelligen Millionenbetrag aus. Die Freien Wähler argumentieren, dass es bereits in den Siebzigerjahren zahlreiche An- und Umbauten am Gymnasium gegeben hat. "Diese Gebäudestruktur würde eine Sanierung extrem aufwendig und teuer machen", heißt es in dem Antrag. "Das Ziel eines modernen, zukunftsfähigen Schulgebäudes könnte trotzdem nicht erreicht werden", vermuten die FW-Kreisräte. Eine Generalsanierung im laufenden Unterrichtsbetrieb sei außerdem den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern nicht zumutbar. "Deshalb sollten schnellstmöglich die Vorbereitungen für einen Neubau getroffen werden", erklärt Fraktionschef Rainer Schneider. Dann könne man sich auch die teure Konzepterstellung und Kostenermittlung für eine Generalsanierung sparen, ergänzt Rupert Popp, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

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Auf dem Schulgelände sollen Betriebswohnungen entstehen

Die Stadt Freising ist derzeit noch Träger des Gymnasiums, das aber bald in die Obhut des Landkreises übergehen soll. Deshalb fordern Stadt- und Kreisräte der SPD, die Stadt solle gemeinsam mit dem Landkreis den unmittelbaren und mittelfristigen Sanierungsbedarf der Schule ermitteln. Die Sozialdemokraten wünschen sich dabei eine "realistische Analysetiefe", um eine möglichst belastbare Grundlage für eine Sanierung und die Zukunftsfähigkeit am jetzigen Standort zu ermitteln. Dazu gehören der zusätzliche Raumbedarf auf Grund der Rückkehr zum G 9 sowie der zu erwartende Bevölkerungszuwachs im Einzugsgebiet der Schule. Die Sozialdemokraten fordern auch eine Prognose über die Auswirkungen einer Sanierung bei laufendem Betrieb. Gleichzeitig sollen Landkreis und Stadt die Kosten für einen Neubau an anderer Stelle überprüfen und dabei die Situierung der Sternwarte des Gymnasiums miteinbeziehen.

Weitgehend einig sind sich die Fraktionen, was im Falle einer Absiedlung des Gymnasiums mit dem frei werdenden Gelände geschehen soll. Die Sozialdemokraten könnten sich dort Betriebswohnungen für Beschäftigte des Landkreises und des Klinikums vorstellen. Eine Untersuchung sollte ihrer Meinung nach einen zusätzlichen Flächenbedarf des Krankenhauses aufgrund der Neuausrichtung seines Versorgungsangebots berücksichtigen.

Kreis- und Stadtrat Benno Zierer fände es für eine gute Lösung, wenn die Stadt ein Grundstück für einen Neubau zur Verfügung stellt. Für das bisherige Schulgelände an der Vimystraße haben die Freien Wähler bereits eine Nutzung im Auge. Die Wohnungsbau GmbH des Landkreises könnte dort bezahlbare Wohnungen schaffen. Die könnten etwa dem dringend benötigten Personal im benachbarten Klinikum zu Gute kommen. "Das wäre eine Win-win-Situation für alle Beteiligten", meint Schneider.

© SZ vom 10.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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