Dritte Startbahn:17 Jahre Lichterzeichen

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Seit 17 Jahren finden regelmäßig die Schweigemärsche statt. (Foto: Marco Einfeldt)

Am kommenden Sonntag, 5. November, treffen sich die Aktivisten wieder, diesmal in Attaching, wo alles begann.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Seit 17 Jahren gibt es bereits ist die Initiative "Lichterzeichen - zwei Bahnen reichen". Am kommenden Sonntag, 5. November, um 18 Uhr treffen sich die Aktivisten wieder, diesmal in Freising-Attaching, um auf ihre besondere Art und Weise für die Bewahrung der Schöpfung, für Klimaschutz und deshalb gegen den Bau einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen friedlich zu demonstrieren.

Der neue Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern zeige leider, dass die dritte Bahn eben noch immer nicht Geschichte sei, heißt es in der Ankündigung.

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:"Verständigt auf das, was war"

Auch die dritte Startbahn war bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CSU und Freien Wählern Thema. Fazit: Es bleibt alles so wie es ist.

Von Birgit Goormann-Prugger

Am 5. November 2006 zog abends um 18 Uhr von Attaching ausgehend erstmals ein Schweigemarsch mit einem Lichter-Fackelzug zum "Schmidkreuz". Der Grund: Ein weiterer Ausbau des Flughafens kündigte sich an, die dritte Startbahn - und Einspruch schien bei den Startbahngegnern geboten.

Bereits eine Woche später, am Sonntag, 12. November, hatte "Lichterzeichen" seine innere Form und Ausgestaltung gefunden, die bis heute anhalte, so die Organisatoren: Mit eigenem Banner und regelmäßigem Glockenschlag mit Kerzen und Laternen gingen von Anfang an die Teilnehmer schweigend den Weg zwischen dem evangelischen Epiphanias-Zentrum und der katholischen Kirche St. Lantpert in Lerchenfeld - und das bis 2012 regelmäßig jeden Sonntag.

379 Schweigegänge mit knapp 66 000 Teilnehmern

Die Treffen werden häufig begleitet und unterstützt von Geistlichen beider Konfessionen sowie von Musikern. Bereits im März 2007 zeigte sich eine unerwartet starke Resonanz bei einer Veranstaltung in der Freisinger Innenstadt mit mehr als 2500 Teilnehmern. Nach dem Bürgerentscheid gegen einen weiteren Flughafenausbau 2012 kam es zu einer Umorganisation in monatliche Schweigegänge in Lerchenfeld und in vierteljährliche "Stadtgänge" von der evangelischen Christi- Himmelfahrtskirche zum Marienplatz, im November zum Domplatz, jeweils mit mehreren Hundert Teilnehmern. Bis heute, so die Organisatoren, zähle man insgesamt 379 Schweigegänge mit knapp 66 000 Teilnehmern.

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