Neues Beschilderungskonzept für Freising:Hübsch und wegweisend

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Eine Simulation zeigt, wie die neuen Wegweiser aussehen. Der gelbe Akzent auf den Übersichtstafeln verweist auf die Corporate Identity der Stadt Freising. (Foto: Simulation: Stadt Freising)

Irgendwann werden in der Freisinger Innenstadt die Bagger auch wieder abgezogen sein. Dann sollen sich Gäste der Stadt nicht nur leicht zurechtfinden können, die noch zu installierende Wegweisung soll auch optisch etwas hermachen. Dazu wurde ein System aus Pfeilwegweisern und Übersichtstafeln entwickelt, das die Corporate Identity stärkt und von der EU gefördert wird.

Von Kerstin Vogel, Freising

Wenn dereinst die Freisinger Innenstadt fertig aufgehübscht, die Moosach geöffnet und der Domberg renoviert sein werden, dann sollen sich Gäste der Stadt nicht nur leicht zurechtfinden können, die noch zu installierende Wegweisung soll auch optisch etwas hermachen. Schon 2011 war dazu das Ziel formuliert worden, die Wegweisung und Beschilderung für Autofahrende wie auch den Fußgänger- und Radverkehr zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen. Mehr als zehn Jahre später hat man im Programm REACT-EU, das die Stärkung der Innenstädte zum Ziel hat, nun einen Fördertopf gefunden, aus dem das gut 92.000 Euro teure Projekt zumindest zum Teil bezahlt werden kann. Die mittlerweile erarbeiteten Vorschläge für ein einheitliches Freisinger Beschilderungskonzept hat der Planungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch einstimmig angenommen.

Der Wegweiser in das Freisinger Zentrum dominiert stets

Zuvor waren Gespräche mit verschiedenen Fachstellen geführt worden, um wichtige Quell- und Zielpunkte zu definieren. Daraus wurde ein System aus Pfeilwegweisern und Übersichtstafeln entwickelt, das jeweils von den Quellpunkten, dem Standort der Übersichtstafeln, über Pfeilwegweiser zu ausgewählten Zielpunkten führt. Die Strecken wurden dabei so gewählt, dass Wohngebiete möglichst umgangen werden und die Routen stattdessen in die Ladenzone der Innenstadt leiten, weshalb auch der Wegweiser in das Freisinger Zentrum stets dominiert.

Ein Schilderwald wie hier an der Freisinger Bahnhofstraße soll bald der Vergangenheit angehören. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Gestaltung dieses Schildes hebt sich grafisch von den übrigen Pfeilwegweisern ab, hier findet sich weiße Schrift auf anthrazitfarbenem Hintergrund, um die Auffindbarkeit der Stadtmitte zu stärken, wie am Mittwoch im Ausschuss erläutert wurde. Bei den anderen Schildern ist die Farbgebung umgekehrt. Das Konzept lege ansonsten großen Wert darauf, im Corporate Design und Stadtbild vorhandene "Freisinger" Typologien und Farbcodes aufzugreifen und so ein einheitliches Bild zu erzeugen. So verweist beispielsweise ein gelber Akzent auf den Übersichtstafeln auf die Corporate Identity der Stadt Freising.

Piktogramme helfen Analphabeten und Fremdsprachlern bei der Orientierung

Piktogramme sorgen ergänzend dafür, dass die Schilder für Analphabeten und Fremdsprachler verständlich sind. Sie orientieren sich an allgemein gültigen und international verständlichen Symbolen. Besondere Punkte und Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel der Domberg oder das Rathaus werden durch spezifisch entwickelte Symbole der Piktogrammsprache hinzugefügt. Die Übersichtstafeln, die es in zwei verschiedenen Größen geben soll, zeigen einen vereinfachten Lageplan mit symbolischen Verweisen auf wichtige Ziel- und Orientierungspunkte. Ein QR-Code führt zudem auf die Tourismus-Homepage der Stadt Freising.

Für eine möglichst inklusive Wegeführung werden auf den Übersichtstafeln spezielle barrierearme Wege ausgewiesen. Zusätzlich werden an ausgewählten Pfosten haptische Elemente mit Informationen für sicht- und geheingeschränkte Bürgerinnen und Bürger angebracht. Mit Hilfe einer App können diese Pfosten auch von vollständig erblindeten Menschen gefunden werden. Neben der fest installierten Beschilderung sollen an einigen Ampelpfosten auch Wegweisungsfolien aufgeklebt werden, die sowohl auf dauerhafte Zielpunkte als auch auf temporäre Events verweisen.

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