Freising:Erste virtuelle Bildungsmesse

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Anbieter freuen sich über Resonanz, sehen aber auch Schwächen

"Jobchancen erhöhen durch Weiterbildung oder Coaching!" Mit diesem Versprechen hat die Bundesagentur für Arbeit für die am vergangenen Dienstag stattgefundene erste virtuelle Bildungsmesse geworben. Auf der Website www.webmessen.de/weiterbildungsmessefreising konnten Interessierte ihren Wunschstandort Freising, Dachau, Erding oder Ebersberg sowie Interessengebiete und konkrete Berufsbezeichnungen angeben. Anhand dieser Auswahl erschienen nun optimal darauf zugeschnittene Institutionen und Bildungsträger - ähnlich den Messeständen in einer Messehalle. Auf den ersten Blick konnten Stellen-, Weiterbildungs- und Ausbildungsangebote im kaufmännischen, gewerblichen und sozialen Bereich sowie Sprachkurse und Coaching-Angebote gesichtet werden. Auch Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Arbeitsagentur waren vertreten. Aus dem Landkreis Freising präsentierten sich acht Aussteller, unter anderem der Integrationsfachdienst München-Freising (ifd), Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) und die Akademie wissen - bildung und beruf (wbb).

Mit den verschiedenen regionalen Bildungsträgern über einen Videochat ins Gespräch zu kommen, war ebenso einfach - wenn durch verkürzte Wartezeiten nicht sogar einfacher - als wie bisher bei den Messen vor Ort.

Anna Kirsten von der ifd gab an, die einzelnen Gespräche hätten zwar länger gedauert, sie habe aber die Erfahrung gemacht, dass sich weniger Besucherinnen und Besucher am Messestand mit ihr in Verbindung gesetzt hätten. Sie zählte etwa zehn Interessierte. Allerdings fand sie, dass die virtuelle Variante dennoch erstaunlich gut funktioniere. Einen ähnlichen Eindruck hatte Sibylle Hardt von der bfz: "Auf den Messen sind im Normalfall mehrere Ansprechpartner für die Interessierten da. Hier haben wir nur einen Messestand und dementsprechend auch nur mich, die mit ihnen redet. Über 20 Personen haben ein Gespräch angefragt - geredet habe ich mit etwa der Hälfte." Auch Maren Lang und Lena Kuchler von der wbb gaben einen Besucherinnen- und Besucherdurchschnitt von etwa zehn Teilnehmenden an. Die Einzelbetreuung fiel allerdings auch ihnen störend auf: "Bei den Messen sind wir meist zu zweit oder zu dritt. Da hören einem oft auch mehrere Interessierte zu und man muss nicht alles immer wieder von vorne erzählen." Dennoch freuten sie sich über das rege Interesse und hatten genug Zeit, sich jeder Person individuell zu widmen. "Wir bieten ja vor allem die kaufmännische Richtung an. Wenn sich also jemand bei uns meldet, der eher etwas anderes sucht, dann verweisen wir ihn auch gerne an andere Institutionen." Ein großer Vorteil der aus der Not entstandenen virtuellen Messe ist, dass es Interessierten gelingt, einen leichten und schnellen Überblick über die verschiedenen Institutionen zu gewinnen und sie nicht in einer vollen Halle nach der für sie passenden Weiterbildungsmöglichkeit suchen müssen.

© SZ vom 24.02.2021 / hadi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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