Energiewende:Mit Optimismus in die Zukunft

Lesezeit: 2 min

Beim Ausbau der Windenergie gibt es noch einiges zu tun. (Foto: Marco Einfeldt)

Die aktuelle Strombroschüre für den Landkreis Freising verdeutlicht, dass die Klimaziele erreicht werden können. Dabei muss aber vor allem beim Ausbau von Photovoltaik und Windenergie noch einiges passieren.

Von Elena Weller, Freising

Im März 2007 wurde der Energiewende-Beschluss im Landkreis Freising gefasst. Dieser besagt, dass der gesamte Landkreis bis 2035 mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll. Die aktuelle, in der elften Auflage herausgegebene, Broschüre "Strom aus Erneuerbaren Energien" soll dazu beitragen, diesen Vorsatz umzusetzen. Die Verfasser, Andreas Henze von Sonnenkraft Freising e. V. und Raimund Becher von den Solarfreunden Moosburg, informieren über den aktuellen Stromverbrauch und Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien im Landkreis.

Ziel ist, den Fortschritt und Erfolg der Energiewende in den einzelnen Gemeinden zu bewerten und voranzutreiben, indem ein Überblick über Erneuerungen und aktuelle Planungen geboten wird. Die Broschüre ist in Zusammenarbeit des Landratsamts Freising mit der "Solarregion Freisinger Land" entstanden.

Überschwemmungen, Hitzewellen und Starkregen sind Folgen des Klimawandels, die nach Aussagen des Freisinger Landrats Helmut Petz auch im Landkreis Freising nicht mehr zu übersehen sind. "Wir im Landkreis stellen uns dieser Verantwortung", sagte Helmut Petz bei der Vorstellung der Broschüre. Der Landrat ist überzeugt: Klimaschutz und Energiewende sind die Schicksalsfrage der Menschheit. "Wenn diese nicht gelöst wird, wäre unser Kredit als Menschheit auf Erden aufgebraucht."

Petz sagte aber auch, er sei zuversichtlich, dass der Landkreis Freising diese Aufgabe stemmen könne. Auch Andreas Henze zeigte sich optimistisch und kündigt an: In dieser Broschüre seien "viele gute Nachrichten zu Energiewende und Klimaschutz im Landkreis Freising." Henze: "Zum ersten Mal seit Langem können wir wieder Hoffnung haben".

Zuerst einmal wird von Andreas Henze aber die Faktenlage dargelegt: "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", stellt er klar. Statistisch gesehen war die Stromerzeugung des Landkreises aus erneuerbaren Energien im Jahr 2022 rückläufig. Durch geringe Niederschläge und Dürreperioden konnten Wasserkraftanlagen weniger Strom produzieren. Was aber Grund für die Zuversicht der Beteiligten ist, sind Zahlen wie diese: Obwohl die Wasserkraftstromproduktion sinkt, wurden trotzdem bereits 71 Prozent des Landkreisstrombedarfs 2022 von erneuerbaren Energien gedeckt. Das lässt sich darauf zurückführen, dass die Stromproduktion aus Solarenergie, also Photovoltaik (PV), immer mehr ansteigt und der Ausbau auch weiterhin gefördert wird.

Elf der 24 Gemeinden erzeugen, so steht es in der Broschüre, jetzt schon mehr als 100 Prozent ihres heutigen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien. Mehr als 100 Prozent zu erzeugen ist dabei tatsächlich wichtig, denn der Landkreis geht künftig von einem höheren Strombedarf aus.

Die Genehmigungsdauer für Windenergie-Standorte ist ein Problem

Der Landkreis Freising will künftig den Fokus auf den Ausbau auf PV- und Windenergie setzen. Als "gigantisches Problem" bezeichnet Landrat Helmut Petz die Genehmigungsdauer für Windenergie. Grund dafür seien die örtlichen Gegebenheiten Freisings: Der Flughafen und der Sitz einer Hubschrauberstaffel in Oberschleißheim würden die Genehmigungsverfahren beeinflussen. Dennoch müssen PV und Windenergie die Hauptträger der erneuerbaren Energien bleiben, erklärte Henze.

Als wichtigsten Bestandteil der Broschüre betrachtete Henze die Gemeindeseiten. Es gibt für jede Gemeinde eine eigene Seite mit aufgeschlüsselten Daten. Aus den Zahlen lässt sich ablesen, wie in den jeweiligen Gemeinden erneuerbare Energien erzeugt und verbraucht werden. "Damit man genau sehen kann, wo stehe ich? Und wo muss ich hin?", erklärte Petz. Transparenz, die zu besserem Verständnis führe, sei wichtig, denn die Akzeptanz müsse in der Gesellschaft gegeben sein. Sonst komme der Ausbau erneuerbarer Energien nicht voran.

Mehr Infos finden sich unter https://www.kreis-freising.de/energiewende.html.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusLandwirtschaft
:Warum Bauern auf Bohnen aus Mexiko setzen

Hülsenfrüchte erleben gerade einen Trend - wegen ihres Eiweißgehalts. Wie die Bio-Landwirte Maria und Johann Kirchfeld aus Kranzberg damit experimentieren.

Von Francesca Polistina (Text) und Marco Einfeldt (Fotos)

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: