Schulen im Landkreis Freising:Zeugnisvergabe im Corona-Modus

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Noch steht nicht fest, wie die Zwischenzeugnisse in diesem Jahr zu den Schülerinnen und Schülern kommen. Einige setzen stattdessen auf Notenblätter.

Von Alexandra Vettori, Freising

Normalerweise würde jetzt langsam das Zittern an den Schulen anfangen, denn Ende nächster Woche sollte es Zwischenzeugnisse geben. Heuer ist das anders. Weil die Corona-Krise mit Wechsel- und zuletzt Heimunterricht alles durcheinander geworfen hat, hat das bayerische Kultusministerium festgelegt, dass es die Zeugnisse erst am 5. März gibt.

Wie sie dann zu den Schülerinnen und Schülern kommen, das steht noch nicht fest, denn noch ist die Entscheidung nicht gefallen, ob nach dem 14. Februar weiter Heimunterricht ist oder zumindest wieder das Wechselmodell folgt. Was die Zwischenzeugnisse anbelangt, so sind sie an vielen Schulen ohnehin schon zugunsten von Lernentwicklungsgesprächen und Notenblättern abgelöst worden.

"Wir machen das spontan"

"Im Moment weiß kein Mensch, ob wir die Zwischenzeugnisse austeilen oder verschicken, weil niemand weiß, ob wir bis dahin Wechselunterricht haben", sagt Susanna Räde, die Leiterin des Hofmiller-Gymnasiums in Freising. Und sie fügt mit einem Lächeln hinzu, wie es auch komme, "wir machen das wie immer, flexibel und spontan". Seit 1. Februar sei der Abiturjahrgang wieder an der Schule, im Wechselmodell. Dass es Zeugnisse geben wird, das ist am Hofmiller-Gymnasium aber fix. Denn an dieser Form des Leistungsnachweises hält man fest.

Am Freisinger Camerloher-Gymnasium ist das anders. "Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir schon seit einem Jahr, schon vor Corona, keine Zwischenzeugnisse mehr haben", freut sich Schulleiterin Andrea Bliese. Dafür gebe es dreimal im Jahr Notenblätter, auch mit mündlichen Noten, das jüngste sei im Dezember verteilt worden, "kurz vor dem Lockdown". Und das nächste Notenblatt sei für April terminiert, "bis dahin hoffen wir, dass wir die Schülerinnen und Schüler wenigstens in Teilen wieder in der Schule haben", sagt Bliese.

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In eine ähnliche Richtung gehen auch die Überlegungen von Wolfgang Korn, dem Leiter der Kastulus-Realschule in Moosburg. "Die Übergabe der Zeugnisse ist, ehrlich gesagt, momentan unser geringstes Problem", sagt er freimütig, derzeit sei es eher schwierig, genügend Noten zu haben. Die drei Wochen Verschiebung und die ausgefallenen Faschingsferien seien von daher gut. Auch an seiner Schule bekommen nur die neunten und zehnten Klassen Zwischenzeugnisse, der Rest erhält Notenblätter. "Die sind relativ unkompliziert und können leicht verschickt werden", so Korn. Bis Anfang März, glaubt er, werden die neunten und zehnten Klassen ohnehin an den Schulen sein, zumindest im Wechselunterricht.

Grundschulen nutzen die Post

An den Grundschulen liegt das Augenmerk vor allem auf den Viertklässlern, schließlich steht hier das Thema Übertritt an. Sie bekommen normalerweise im Januar eine Zwischeninformation statt eines späteren Zwischenzeugnisses. Heuer wurde diese, leicht verspätet, per Post verschickt. Weil man überall im Prüfungsverzug ist, hat das Kultusministerium die Zahl der dafür vorgeschriebenen Proben auf 14 verringert, ausgegeben werden die Übertrittszeugnisse am 7. Mai. Dass der Probeunterricht an den weiterführenden Schulen auch unter Corona-Bedingungen möglich ist, hat man schon im Vorjahr gesehen. In diesem Jahr findet er vom 18. bis zum 20. Mai statt.

An der Grundschule am Jahnweg in Neufahrn schaut Rektorin Margit Schulan dem Termin 5. März für die Zwischenzeugnisse entspannt entgegen, "sollte es bis dahin nicht möglich sein, den Schülern und Schülerinnen die Zeugnisse persönlich zu übergeben, werden sie postalisch verschickt". Eigentlich ist man auch an der Jahnschule schon seit Jahren auf die Lernentwicklungsgespräche mit Eltern und Kind umgestiegen. Heuer wird allerdings aus Seuchenschutzgründen darauf verzichtet und es gibt wieder ein Zeugnis.

© SZ vom 06.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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