55. Inszenierung des "Camerett":"Demaskiert und ausgetestet" nach über zwei Jahren Pandemie

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Demaskiert und ausgetestet. So nennt sich das neue Programm des Camerett. (Foto: Marco Einfeldt)

Das "Camerett" gilt als Deutschlands ältestes Schülerkabarett. Wegen Corona konnte es zwei Jahre lang nicht auftreten. Am Dienstag kam es endlich zum langersehnten Comeback des Ensembles.

Von Lukas Rentz, Freising

Zwei Jahre lang konnten die Ensemblemitglieder des ältesten Schülerkabarett Deutschlands wegen Corona keine Aufführungen zeigen. Am Dienstag nun feierte das "Camerett" des Camerloher-Gymnasiums Freising sein langersehntes Comeback im schulinternen Kellertheater. Unter dem Titel "Demaskiert und ausgetestet" führten die Schülerinnen und Schüler zum bereits 55. Mal selbstgeschriebene Nummern auf. Die Premiere war gut besucht, alle der über 100 Sitzplatzkarten waren bereits im voraus verkauft oder reserviert worden- wobei ein Großteil des Publikums aus Verwandten oder Bekannten der Schülerinnen und Schüler, aber auch aus (ehemaligen) Mitgliedern des Lehrerkollegiums bestand. An diese richtet sich das Programm größtenteils. Viele Witze oder kleinere Seitenhiebe verstand nur, wer sich ein wenig mit dem Camerloher-Gymnasium auskannte.

Auf der Suche nach Camerlohers "Next Top Teacher", bei der die Schülerinnen und Schüler durch Outfits oder Gangarten Camerloher-Lehrer verkörperten, konnte nur der mitlachen, wer die entsprechenden Lehrer kannte. Das machte aber nicht viel aus, da sich ein Schulkabarett, schon dem Namen nach, an die Schulfamilie richtet. Viele Nummern waren auch für Zuschauer mit wenig oder ganz ohne Hintergrundwissen gut geeignet. Direkt zu Beginn wurde die harte Realität des "Camerett" aufgezeigt, als mit der "Corona-Probe" die Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre thematisiert wurden. Für große Heiterkeit sorgte der Sketch "Löwenzahn", ein zehnminütiges Video. Peter Lustig besuchte das Camerloher und zeigte manch verblüffende Fakten auf: "Hier ist die 7b, man erkennt sie am Geruch. Sie hatten wohl gerade Sport. Klingt komisch, ist aber auch so."

Das Camerett, hier die Aufführung von 2022, ist wieder in Aktion (Foto: Marco Einfeldt)

Glänzen konnten auch zwei Lehrerkinder, die Frank und Nancy Sinatras Lied "Somethin' stupid" parodierten und ihren Alltag als Lehrerkind gekonnt widerspiegelten. Die alltäglichen Probleme, die Lehrer mit den Namen der Schülerinnen und Schüler haben, wurde ebenfalls wiedergegeben. "Camerett"-Leiterin Antje Hagn versuchte vergeblich, die Namen ihrer Wahlkursbesucher korrekt auszusprechen. Neben Lehrerproblemen wurden auch Probleme der Schülerinnen und Schüler aufgezeigt. Auch die Habgier des Lehrerkollegiums wurde durch Missbrauch der Schul- und Hausordnung aufgezeigt - so manches Smartphone, Pausenbrot oder auch Kleid gehörte dann der Lehrerin.

Unter dem Titel "Pausenolympiade" wurde eine Pause am Camerloher von zwei Schülern grandios kommentiert. Das alltägliche Pausenleben wurde vor dem Pausenverkauf aufgezeigt. Verwunderlich sei es, dass nach dem Pausenende mehr auf den Gängen los seit, als während der Pause, so die Kommentatoren. Die Abiturienten des "Camerett" verabschiedeten sich dann souverän mit einem eigenen Lied, bei dem sie ihre Schul- und "Camerett"-Zeit Revue passieren ließen.

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Von Charline Schreiber (Text), Marco Einfeldt (Fotos), Birgit Goormann-Prugger (digitale Umsetzung)

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