Ausstellung im Bürgerturm:Partner aus gutem Grund

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Um die Säulen der Freisinger Städtepartnerschaften, den Heiligen Korbinian, das Hochstift Freising und die ehemaligen Besitztümer des Bistums geht es heuer in der Jahresausstellung der Interessengemeinschaft Bürgerturm. (Foto: Johannes Simon)

Bevor sich die Verantwortlichen der Interessengemeinschaft Bürgerturm aus Altersgründen zur Ruhe setzen, zeigen sie in ihrer letzten Schau unter dem Titel "Freising, einst und jetzt" die geschichtlichen Hintergründe von Freisings Städtepartnerschaften auf.

Von Elena Weller, Freising

Im vierstöckigen Freisinger Bürgerturm werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Am Samstag wird hier die Ausstellung "Freising einst und jetzt" eröffnet, die über die historischen Hintergründe der Städtepartnerschaften Freisings informieren soll. Hans Bögl und Martin Maier haben bei unserem Besuch zwei der drei Ausstellungsräume schon fast fertig.

An den Wänden hängen Fotos von Menschengruppen und händeschüttelnden Bürgermeistern. Texte erklären kurz, um welche Partnerschaften es sich handelt, Gastgeschenke sind in einer Vitrine ausgestellt. "Alles, was über die Jahre so zusammenkommt", erklärt Bögl. Es wird die letzte Ausstellung, sein welche die Interessengemeinschaft Bürgerturm organisiert. Die Verantwortlichen hören aus Altersgründen auf.

Es sei wichtig, zu verdeutlichen, dass diese Partnerschaften nicht nur auf Papier bestehen, meinen Bögl und Maier. "Alles muss auch mit Leben gefüllt werden", darum gebe es mindestens einmal im Jahr gegenseitige Besuche der Gemeinden, erklärt Bögl. "Es ist wichtig, dass solche Verbindungen nicht im Sande verlaufen, und das geht nur, wenn sich die Leute treffen", betont Bögl. Die Fotos bestätigen das: Ausflüge der Freisinger Jugendfeuerwehr nach Maria Wörth und Freisinger Blasmusiker in Obervellach.

Die Ausstellung sei aus dem Wunsch heraus entstanden, etwas zu Freisings Jubiläumsjahr beizutragen, so Maier. Daraufhin sei durch die Interessengemeinschaft Bürgerturm in Kooperation mit dem Partnerschaftsverein Freising die Idee für dieses Projekt gekommen. Die sechs Partnerschaftsgemeinden, um die es geht, sind: die österreichischen Gemeinden Obervellach, Maria Wörth und Waidhofen, in Frankreich Arpajon, in Slowenien Skofja Loka und das Innichen in Südtirol.

Martin Maier von der Interessengemeinschaft Bürgerturm. (Foto: Johannes Simon)

In der Ausstellung zu sehen sind außerdem drei Gemeinden - Oberwölz, Groß Enzerdorf und Kuens - ohne offizielle Partnerschaft, aber mit "guten freundschaftlichen Beziehungen", bemerkt Bögl. "Die werden wahrscheinlich in Zukunft auch Partnergemeinden Freisings sein. Wir sind auf dem besten Weg dahin", erklärt er.

Die Gemeinden sind chronologisch, nach Vertragsabschluss, im Raum angeordnet. Die ausgestellten Urkunden und Fotos zeugen von langen Partnerschaften. Neben Fotos aus Obervellach hängt eine Ehrenurkunde: für das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft. Es ist die älteste Partnerstadt Freisings.

Fast alle Partnerschaften beruhen auf historischen Beziehungen

An einer anderen Wand wird anhand einer Karte aufgezeigt, woher diese historischen Verbindungen kommen. Mit grünen Markierungen sind die Besitzungen des Bistums und auf der Karte daneben das Hochstift Freising eingezeichnet. Es ist kein Zufall, welche Gemeinden mit Freising eine Partnerschaft abgeschlossen haben.

"Fast alle Partnerschaften beruhen auf diesen historischen Beziehungen", gibt Bögl zu verstehen. Das lasse sich auch schon an den Wappen der Gemeinden erkennen, erklärt er und weist darauf hin, dass fast jede Gemeinde im Wappen einen Bezug zu Freising aufzeige: durch den Freisinger Mohr oder Bischofsmützen zum Beispiel. Die einzige Partnerschaft, welche nicht auf dem historischen Kontext des Erzbistums basiert, ist die mit Arpajon. Die hat eine andere Verbindung mit Freising: Arpajon ist der Geburtsort des heiligen Korbinian.

Die Ausstellung öffnet am Samstag, 6. April, um 14 Uhr. Alle Informationen zu den historischen Hintergründen von Freisings Partnerschaften sind auch gesammelt in einer Broschüre zur Ausstellung nachzulesen, die ebenfalls ab Samstag erhältlich ist.

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