Ausblick der SPD:Bauen für die Zukunft

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Die Tage der alten Berufsschule in Freising sind gezählt. Sie soll durch eine neue ersetzt werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Sozialdemokraten stehen hinter der Absicht des Landkreises, eine neue Berufsschule an der Wippenhauser Straße zu errichten. Für den Ausbau des Platzangebots im Frauenhaus ist eine zeitnahe Lösung in Sicht.

Von Peter Becker, Freising

"Jammern hilft nichts", stellte Kreisrat Herbert Bengler während der Pressekonferenz der SPD zum Jahresende fest. Klar, ein Neubau der Berufsschule in Freising wird den Landkreis viel Geld kosten, die Sozialdemokraten sehen dies aber als Investition in die Zukunft. Die Alternative wäre ein trotz besserem Wissens saniertes, wenig attraktives Gebäude, in das keine Schülerin, kein Schüler gerne reingeht. "Dann brauchen wir uns nicht wundern, dass wir zu wenig Azubis haben", sagte Bengler mit Blick in die Zukunft.

Den Antrag von Johann Stegmair (CSU), noch einmal zu prüfen, ob die Berufsschule nicht doch zu sanieren sei, bezeichnete Bengler als "unnötig" und "dreist". Sebastian Thaler betonte, dass der Landkreis kein Geld "blind" in die Einrichtungen stecke. "Wir brauchen eine zweckdienliche Schule, keine Luxus-Schule!", betonte er. Und man müsse langfristig denken. Die neue Schule solle für die nächsten Jahrzehnte ihren Zweck erfüllen.

"Wir müssen schauen, was städtebaulich sinnvoll ist", sagt Peter Warlimont

Als "gute Lösung" bezeichneten die Sozialdemokraten die Übergabe des Hofmiller-Gymnasiums von der Stadt an den Landkreis Freising, so wie sie jüngst vom Kreistag beschlossen worden war. Mangels Grundstück steht ein Neubau an anderer Stelle derzeit außer Frage. Die SPD sieht andererseits am Standort weiteres Potenzial, etwa für eine Erweiterung des Krankenhauses. "Wir müssen schauen, was städtebaulich sinnvoll ist", sagt Peter Warlimont. Es sei aber gut, wenn sich eine Schule nicht an der Peripherie von Freising befinde, sondern mitten in der Stadt.

Ein dringendes Anliegen der SPD im Kreistag war es im ablaufenden Jahr, Lösungen für das Frauenhaus zu finden, das über Platzmangel klagt. "Es wird sich was tun", versprach Thaler mit Blick auf das Frühjahr. Man habe erfreuliche Signale erhalten. Die Stadt Freising werde ihren Beitrag leisten, versicherte Kreis- und Stadtrat Warlimont. Es gebe mehrere Möglichkeiten, etwa bei Engpässen in das neue Mehrgenerationenhaus an der Katharina-Mair-Straße in Lerchenfeld auszuweichen. Freising, Moosburg oder Neufahrn seien als Standorte am besten geeignet, weil sich dort Polizeiinspektionen befinden.

Ein 15 Millionen Euro teurer Radschnellweg ist immer noch billiger als eine Straße

Am Herzen liegt der Kreis-SPD nach wie vor ein Radschnellweg von Freising nach Garching. Thaler ist sich sicher, dass dieser gut angenommen würde, vor allem durch pendelnde Berufstätige und Studierende. "Wir halten ihn für wichtig", unterstrich Thaler. Er koste zwar etwa 15 Millionen Euro, aber das sei immer noch billiger als eine Straße. "Wir können das stemmen", sagte er zuversichtlich. Einen genauen Überblick soll eine Entwurfsplanung ermöglichen. Und außerdem dürfe der Freistaat nicht aus seiner Pflicht entlassen werden, einen Zuschuss zu zahlen.

Die Wohnungsbaugesellschaft befinde sich gerade in der Abwicklung, informierte Thaler. Einst schon totgesagt, wird sie sich unter der alleinigen Trägerschaft des Landkreises neu formieren. Der verabschiede sich nicht aus dem kommunalen Wohnungsbau, sondern liefere den Gemeinden das Handwerkszeug dazu.

Geld für das Klinikum ist gut angelegt

Fünf Millionen Euro Defizit wird das Freisinger Klinikum am Ende dieses Jahres einfahren. Für Bengler ist trotzdem jeder Cent bei der Finanzierung des Krankenhauses gut angelegt. Das Klinikum sei "gut aufgestellt". Was das Defizit anbelangt, sieht er wenig Fehler auf Seiten des Krankenhauses, sondern nimmt viel mehr den Freistaat in die Pflicht. Als Bundesland sei dieser für dessen Finanzierung zuständig. "Es geht insgesamt aufwärts", sagte auch Warlimont.

Was die Energiewende anbelangt, verwies er auf die "Pfiffig-Studie", welche Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf für den Landkreis erstellt hatten. Diese berücksichtigt Flächen auch in Landschaftsschutzgebieten, die für Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Frage kommen.

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