Städtischer Bauhof:Tuchinger beschweren sich über Lärm

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Zu viel Material stapelt sich auf dem Lagerplatz des städtischen Bauhofs. Das kritisiert das Freisinger Landratsamt und verlangt ein Gesamtkonzept zu dessen Betrieb. (Foto: Johannes Simon)

Vom Lagerplatz des Freisinger Bauhofs gehen störende Geräusche aus. Der Landkreis moniert, dass auf dem Gelände zu viele Abfälle gelagert werden und verlangt ein Gesamtkonzept für den Betrieb.

Von Peter Becker, Freising

Eine Rüge hat das Landratsamt der Stadt Freising erteilt. Sie betrifft den Lagerplatz des städtischen Bauhofs zu Füßen des Tuchinger Bergs. Dort schauten im Mai des vergangenen Jahres Mitarbeitende des Landratsamts zum Zweck einer nicht angekündigten Kontrolle vorbei. Was sie sahen, gefiel ihnen nicht: Sie beanstandeten, dass auf dem Gelände Abfälle mit einer Gesamtmenge von mehr als 100 Tonnen gelagert werden. Dazu fehlt der Stadt die immissionsschutzrechtliche Genehmigung.

Jetzt fordert der Landkreis von der Stadt ein Gesamtkonzept zum Betrieb des Lagerplatzes. Außerdem klagen Tuchinger Bürgerinnen und Bürger über eine Lärmbelästigung, die von dem Bauhofgelände ausgeht. Der Bauausschuss des Stadtrats beauftragte die Verwaltung deshalb, die erforderlichen Genehmigungen für den Betrieb des Lagerplatzes zu beantragen.

Bis Ende der Sechzigerjahre befand sich unterhalb des Tuchinger Bergs eine Hausmülldeponie aus der Nachkriegszeit, die aufgefüllt worden ist. Später entstand dort der Lagerplatz des Bauhofs. Im Bauausschuss hieß es, die Deponie sei mit einer fünf bis sechs Meter hohen Erdschicht bedeckt, die bei den fälligen Bauarbeiten nicht angetastet werde. Wegen der Nähe zur Moosach sei es aber geraten, das Wasserwirtschaftsamt in die Untersuchungen zu den geforderten Genehmigungen einzubeziehen.

Was den Lärm anbelangt, durch den sich die Tuchinger Bewohnerinnen und Bewohner belästigt fühlen, geht dieser vom Sieben von Gestein aus. Dadurch wird Straßenpflaster, das von Bauarbeiten stammt, von Splitt getrennt. Der wird dann wieder verwendet. Ein vier Meter hoher Erdwall sowie die Umstrukturierung des gesamten Lagerplatzes sollen zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte beitragen. Je näher die Lärmquelle an diesem künstlichen Hügel liege, umso besser, hieß es im Ausschuss. Dadurch werde eine Schallausbreitung den Hang hinauf nach Tuching minimiert. Für dessen Aufschüttung kann auf dem Gelände gelagertes Erdreich verwendet werden.

Für den Erdwall ist eine baurechtliche Genehmigung notwendig, ebenso wie für alle anderen Umgestaltungen des Lagerplatzes. Neben gewöhnlichem Abfall lagern auf dem Gelände auch sogenannte gefährliche Abfälle: mit Teer kontaminierter Bauschutt, der nicht für das Recycling geeignet ist, lackiertes Holz, Eternit oder Dämmwolle. Dafür müssen geeignete Lagerflächen geschaffen werden.

Vorgesehen ist eine Box für Fahrzeuge, deren Halter oder Halterinnen sie einfach am Straßenrand abgestellt haben, um sich Entsorgungskosten zu sparen. Die Autos müssen vier Wochen vorgehalten werden, in denen versucht wird, ihre Halter zu ermitteln. Sie sollten so schnell wie möglich vom Straßenrand weg, hieß es im Ausschuss. Die Gefahr, dass Betriebsstoffe tropfen und ins Erdreich oder Grundwasser gelangen könnten, wird als gering eingestuft. Wenn das der Fall wäre, würde man Tropfen schon auf dem Straßenasphalt sehen.

Die Planungskosten für die Umgestaltung des Lagerplatzes schätzt die Verwaltung auf 300 000 Euro. Die eigentlichen Baukosten beziffert sie auf etwa eine Million Euro. Anstatt den Lagerplatz zu begrünen, schlagen Manfred Drobny (Grüne) und Karl-Heinz Freitag (FW) vor, das Gelände sich als Industriebrache entwickeln zu lassen. Das fände er spannend, sagte Drobny. Ökologisch gesehen, sei dies besser als eine Eingrünung des Geländes.

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