"Die Westtangente ist ein voller Erfolg", fasste Norbert Gmeiner (SPD) den Eindruck der überwiegenden Mehrheit im Planungsausschuss des Stadtrats in Worte. Das Tiefbauamt hatte die Zahlen einer ersten Verkehrszählung bekannt gegeben. Demnach wird die Karlwirt-Kreuzung durch die neue Umgehungsstraße um 8000 Fahrzeuge am Tag entlastet. Das entspreche der Kapazität einer Staatsstraße, veranschaulichte Robert Weller (FW). "Da gibt es gar keine Kritik", sagte er in Richtung der Fraktion der Grünen. Die hatte einen Antrag gestellt, doch bitte die Zahlen zur Westtangente transparent zu machen.
Schließlich habe die Westtangente zu einem erheblichen Teil der prekären Haushaltslage der Stadt beigetragen, begründete Werner Habermeyer (Grüne) den Antrag. Ursprünglich, sagte er, sei die Umgehung für 16 000 statt für 8000 Autos ausgelegt gewesen. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM) verlieh der Westtangente sogar das Prädikat "Eins mit Stern". "Wer auf der Westtangente fährt, fährt nicht auf der Johannisstraße", stellte er fest. Und dass die Kapazität der Umgehung noch nicht ausgeschöpft ist, hat sein Gutes. Zumindest für den Landkreis Freising. Der kann in Ruhe überlegen, wie er künftig die Fortsetzung der Westtangente Richtung Flughafen gestalten will.
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Manfred Drobny (Grüne) stellte fest, dass die Stadt zwar vom Verkehr entlastet sei. Der sei aber nicht weniger geworden, sondern nur umverteilt. Ursprünglich sollte die Westtangente 85 Millionen Euro kosten, diese Summe ist jedoch auf knapp 132 Millionen gestiegen. Drobny frage sich, ob da nicht etwas billig gerechnet worden sei, um eine Zustimmung zu erlangen. Eschenbacher wies das zurück: "Wir haben kein Interesse, etwas schönzurechnen."
396 000 Euro für den jährlichen Unterhalt
So wie es das Tiefbauamt errechnet hat, kostet die Westtangente die Stadt Freising aufgrund der hohen Zuschüsse Alles in Allem gut 27 Millionen Euro. Aus dem Tiefbauamt hieß es, ebenfalls auf Anfrage der Grünen, dass mit einem jährlichen Unterhalt des Tunnels in Höhe von 396 000 Euro zu rechnen sei. Für Unmut hatte gesorgt, dass einige Bäume entlang der Umgehung verdorrt sind. Das Tiefbauamt begründete dies damit, dass es aufgrund von Corona zu Verzögerungen gekommen sei. Die zuständige Firma habe spät geliefert, die Bäume waren dementsprechend spät gepflanzt worden. Obendrein setzte ihnen die Hitze zu. Die Firma komme aber für den Schaden auf, hieß es.