Amtswechsel im Fahrenzhausener Rathaus:"Kann ja immer mal passieren, dass man Bürgermeisterin wird"

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Blumen für die neue Bürgermeisterin: Am Sonntag hat Susanne Hartmann die Stichwahl um den Einzug ins Fahrenzhausener Rathaus gewonnen. Mit den Blumensträußen kann sie nun gleich ihr neues Büro schmücken. (Foto: Johannes Simon)

Susanne Hartmann hat sich am Montag von ihrer alten Arbeitsstelle verabschiedet. Am Dienstag ist sie nach ihrem Sieg bei der Stichwahl ins Fahrenzhausener Rathaus eingezogen.

Von Klaus Bachhuber, Fahrenzhausen

Vergangene Woche hat sich Susanne Hartmann aus ihrer Arbeitsstätte ins Wochenende verabschiedet - und ist am Montag nur nochmal rasch vorbeigekommen, um als nunmehrige Bürgermeisterin von Fahrenzhausen ihr Büro auszuräumen. Dazwischen lag am Sonntag die Stichwahl und nach ihrem klaren Sieg, den der Wahlausschuss am Montag formal bestätigt hat, ist die 59-Jährige aus Hohenkammer nun: Bürgermeisterin über Nacht.

"Mein Chef war mehr als nur konsterniert", erzählt sie. Weil ihr Amtsvorgänger im Rathaus, Heinrich Stadlbauer, verstorben ist, gelten die üblichen Fristen zwischen Wahl und Dienstantritt hier nicht, es eilte. Dienstag war Hartmann schon bei einer Personalversammlung im Rathaus, die ohnehin angestanden war, aber angesichts des Wahltermins gleich verschoben und um einen Punkt ergänzt wurde: Vorstellung der neuen Bürgermeisterin.

Mit einer Besprechung zur Planung des neuen Rathauses ging es an diesem Mittwoch los

Am Mittwoch ging's dann richtig los, 9 Uhr, erster Termin zur Besprechung der Planung für den Rathausneubau. In der alten Arbeit werde sie "noch zwei-, dreimal vorbeischauen müssen". Ansonsten hat sie zur Übergabe aber schon zum Auszug am Montag "ganz viel Arbeitsanweisungen" mitgebracht. "Es kann ja immer mal passieren, dass man Bürgermeister wird", sagt sie schmunzelnd, da heißt es, vorbereitet zu sein.

Als sie an ihrem Wohnort Hohenkammer vor knapp zwei Jahren kandidiert hatte, war sie um 70 Stimmen in der Stichwahl gescheitert; in Fahrenzhausen nun ist sie mit 15 Stimmen Vorsprung gegen Günter Fuchs (CSU) in die Stichwahl gerutscht und hat sich dort überraschend klar gegen Alexandra Karl (Grüne) durchgesetzt.

Hartmanns Stimmenzuwachs geht wohl auf die Empfehlung der örtlichen CSU zurück

Da Karl in der Stichwahl kurioserweise auf die Stimme genauso viel Zuspruch wie im ersten Wahlgang erhielt, liegt es nahe, dass Hartmanns Stimmenzuwachs hauptsächlich von der Empfehlung der im ersten Wahlgang ausgeschiedenen CSU herrührt. Der FDP angehörig, von den FW nominiert, von der CSU empfohlen und von fünf Gemeinderäten der Freien Bürgerliste unterstützt - das war dann etwas viel Gegnerschaft für Newcomerin Alexandra Karl, deren Grüne in Fahrenzhausen nicht mal in einem eigenen Ortsverband organisiert sind.

Aus Hohenkammer, wo Susanne Hartmann bis Montag noch dem Gemeinderat angehörte, habe sie "sehr viel Zuspruch" erhalten nach dem politischen Umzug ins Fahrenzhausener Rathaus, erzählt sie. Der Weg in die neue politische Wahlheimat ist schon vermessen: 8,5 Kilometer vom Haus in Hohenkammer zum Rathaus in Fahrenzhausen, zehn Minuten mit dem Auto, im Sommer soll es über den Ammer-Amper-Radweg gehen - und dann gibt es als Verbindung noch den Linienbus 693, seinerzeit mit initiiert von der Kreisrätin Susanne Hartmann.

16 der 20 Gemeinderäte hatten sich im Vorfeld der Stichwahl für Susanne Hartmann ausgesprochen

Erstmals überhaupt sitzt die Fahrenzhausener Rathauschefin im Freisinger Kreistag. Über die dort und im Hohenkammener Gemeindegremium erworbenen Kenntnisse hinaus will Hartmann Bürgermeister-Seminare besuchen, dazu bei FDP-Parteifreund Peter Münster anklopfen, seit 2016 Bürgermeister in Eichenau.

Mit Franz Hermann, dem Geschäftsstellenleiter im Fahrenzhausener Rathaus, hat sie sich schon intensiv ausgetauscht für die ersten Aufgaben und Tätigkeiten. Mit dem Gemeinderat dürfte es zunächst nicht allzu große Schwierigkeiten geben; 16 der 20 Gemeinderäte hatten sich vor der Stichwahl für sie ausgesprochen und mit ihr auf dem finalen Flyer posiert.

In die Systeme im PC ist sie noch nicht überall eingeloggt im Rathaus und ein neuer Bürostuhl muss als erste Neuerung ihrer Amtszeit auch her, das ein oder andere Bild hat sie schon abgehängt und eigene Bilder mitgebracht. "Ein ganz großes Büro für mich alleine", lacht sie, "und alle, die was von mir wollen, klopfen an."

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