Zugige Fußballtribüne:Echte Kerle vertragen auch Wind

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Die Spalte zwischen Tribünendach und Glaswand bleibt, so hat es der Hallbergmooser Gemeinderat jetzt mehrheitlich beschlossen. Wem es zu sehr zieht, der muss zum Hallenfußball gehen. (Foto: Lucas Barth)

Zur Nachbesserung an der Hallbergmooser Fußballtribüne hat der Gemeinderat eine Entscheidung getroffen.

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Besucher von Fußballspielen im Hallbergmooser Sportpark mögen das Problem kennen: Auf der Tribüne zieht es. Denn zwischen der Windschutzverglasung und dem Tribünendach gibt es eine 1,60 Meter breite Lücke, durch die der Wind pfeift. Nun könnte man sagen, dass Wind und Regen in der Natur der Dinge bei Freiluftveranstaltungen liegen, doch gab es im Gemeinderat immer wieder Stimmen, die einen besseren Wetterschutz auf der Tribüne forderten. Im Dezember vergangenen Jahres beschloss also der Gemeinderat, das Architekturbüro Bauer-Köpf eine Lösung zu Behebung des Zugluftproblems erarbeiten zu lassen.

Heraus kamen zwei Varianten mit zusätzlichen Glasscheiben an der Rückseite der Tribüne. Die größere Lösung hätte 40 000 Euro gekostet, die kleinere, für die man sich nach Diskussionen entschied, wurde auf 31 000 Euro geschätzt. Weil aber nichts vorwärts ging, sind aus den ursprünglich geschätzten Kosten mittlerweile 40 000 Euro geworden, wozu noch 9000 Euro Planer-Honorare kämen. Das gab kürzlich im Gemeinderat nun den Anstoß für eine Rolle rückwärts. Weil ohnehin keine absolute Abhilfe gegen Wind und Regen geschaffen werden könne, so stimmte die Mehrheit überein, kann gleich alles bleiben, wie es ist auf der Tribüne.

Sogar der Sportreferent des Gemeinderates, Heinrich Lemer (Freie Wähler), plädierte für den Status quo. Er sitze selbst regelmäßig auf der Tribüne, habe aber eine "starke, über das zumutbare Maß hinaus gehende Belästigung durch Wind und Regen kaum erlebt", teilte er im Gemeinderat mit. Angesichts dessen, dass gerade eine neue Umkleide und ein Kassenhaus für eine runde Million Euro beschlossen worden seien, sei eine derart kostspielige Investitionen mit zweifelhaftem Nutzen nicht zu rechtfertigen, fand er. Eine Meinung, der eine deutliche Mehrheit 15 Räte folgte, nur vier blieben beim Wunsch nach mehr Wetterschutz.

© SZ vom 23.11.2016 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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