Wenn Ministerpräsident Markus Söder am kommenden Montag, 5. September, ins Festzelt auf dem Erdinger Herbstfest kommt, wird er sich wohl oder übel auch mit dem Thema dritte Startbahn befassen müssen: Der Sprecherrat des Aktionsbündnisses "Aufgemuckt" hat für 17.30 Uhr zu einer Demonstration gegenüber vom Haupteingang des Weißbräuzelts aufgerufen, "weil die Bayerische Staatsregierung an diesem menschen- und umweltfeindlichen Vorhaben weiterhin festhält", wie es seitens des Bündnisses dazu heißt.
Das Maximum bei den Flugbewegungen sei 2008 mit 432.000 Starts und Landungen erreicht worden. Aus dem Anstieg der Flugbewegungen vor 2008 sei der falsche Schluss gezogen worden, dass dieses Wachstum immer weitergehen werde. Völlig falsche Prognosen seien erstellt worden, mit denen die Notwendigkeit einer dritten Startbahn begründet werden sollte. Doch schon im Vorkrisenjahr 2019 habe die Zahl nur noch bei 417.000 Bewegungen gelegen, das Maximum sei nie wieder erreicht worden, heißt es in dem Aufruf des Aktionsbündnisses. In den Jahren 2020 und 2022 habe es dann Corona-bedingt einen schweren Einbruch auf nur noch rund 150.000 Bewegungen gegeben. Das Vorkrisenniveau liege noch in weiter Ferne. In der Luftfahrtbranche träume man allerdings davon, dieses 2024, spätestens aber 2025, wieder zu erreichen.
Die Staatsregierung soll endgültig auf den Flughafenausbau verzichten
Ob das gelinge, sei in Zeiten hoher Energiepreise und der verstärkten Erfordernis, auch in der Luftfahrt für mehr Klimaschutz zu sorgen, mehr als fraglich, so die Startbahngegner weiter: "Es wäre an der Zeit, dass die Staatsregierung endlich auf die dritte Startbahn verzichtet." Stattdessen beharre sie darauf, dass diese als Ziel im Landesentwicklungsprogramm bleibe und gehe davon aus, dass der Planfeststellungsbeschluss "ewiges" Baurecht festschreibe. Bündnissprecher Christian Magerl: "Wir fordern die Staatsregierung auf, ein Planänderungsverfahren einzuleiten, welches das Ziel hat, die dritte Startbahn endgültig zu streichen."