Durch die fremdenfeindlichen Facebook-Kommentare des inzwischen zurückgetretenen CSU-Ortskassiers Gerhard-Michael Welter hat Moosburg es zuletzt in überregionalen Medien zu zweifelhaftem Ruhm gebracht. Als der NPD-Kreisverband dann für Freitag eine Demonstration mit dem Motto "Asylbetrüger sind nicht willkommen" auf dem "Plan" ankündigte, ging es für viele Moosburger deshalb um den guten Ruf ihrer Stadt. Und diesen haben sie eindrucksvoll verteidigt. Etwa 300 Menschen folgten dem Aufruf der Initiative Integratives Leben in Moosburg und Umgebung (ILMO) und setzten bei der Gegenveranstaltung mit dem Titel "NAZI's sind nicht willkommen! - Wir stellen uns vor unsere Flüchtlinge am Ort" ein deutliches Zeichen "gegen pauschale Intoleranz und Hetze".
Zum Veranstaltungsbeginn um 15 Uhr standen drei einsame NPD-Vertreter noch verloren auf dem Platz herum. Später waren es dann gerade einmal acht - und das auch nur, weil noch einige mit einem Auto mit Friedberger Kennzeichen herangeschafft wurden. Von der Gegendemo waren sie durch einen Bauzaun getrennt. Für die Sicherheit sorgte neben der örtlichen Polizei auch "eine ausreichende Zahl an Kräften" vom Erdinger Einsatzzug, wie Moosburgs Inspektionsleiter Christian Bidinger sagte.
Eine ausreichende Zahl an Kräften - unter ihnen die Pfarrer Reinhold Föckersperger und Henning von Aschen - hatte auch die ILMO mobilisiert. "Wir sind eindeutig die mehreren" freute sich Sprecher Reinhard Kastorff. Das zeige, "dass die geistigen Ergüsse auf der anderen Seite in Moosburg nicht erwünscht sind", stellte auch Stadtrat Martin Pschorr zufrieden fest. Die Demonstranten übertönten mit Trillerpfeifen, Glocken, Hupen und Megafonen die NPD-Redner und hielten ihnen bunte Zettel mit der Botschaft "Nein zu Rassismus" in verschiedenen Sprachen sowie Schilder wie "Flüchtlinge willkommen - Nazis raus" entgegen. Auf einem anderen war, wenn man so will, das Fazit des Demo-Tages zu lesen: "Moosburg ist bunt."