Das lange Warten hat ein Ende:"Ein Trauerspiel"

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Das Landratsamt Freising wünscht sich beim Umbau des Löschweihers in Abens, dass zwischen den Steinen der Uferbefestigung Totholz verbaut wird. (Foto: Marco Einfeldt)

Löschweiher in Abens darf jetzt naturnah gestaltet werden

Wenn jemand den Auer Bürgermeister Karl Ecker (FWG) dereinst befragt, was eines der größten Ärgernisse in seiner Amtszeit war, dann könnte er zur Antwort bekommen: der Umbau des Löschweihers in Abens. Dabei handelt es sich scheinbar um eine Bagatelle. Ein aus der Zeit gefallener Weiher, einst angelegt, um genügend Löschwasser für das Dorf bereits zu halten, soll naturnah gestaltet und verschönert werden. Doch die Angelegenheit zieht sich und verantwortlich macht Ecker dafür das Freisinger Landratsamt. "Das war ein Trauerspiel", schilderte Ecker jüngst im Marktgemeinderat ein weiteres Mal die Tragödie um die wasserrechtliche Genehmigung, der er eine gefühlte Ewigkeit lang hinterherlief.

Wenn das die Regel wäre, könnte der Markrat pro Jahr wahrscheinlich nur drei Projekte verwirklichen, fügte der Auer Bürgermeister hinzu. Personelle Engpässe hatten bei der wasserrechtlichen Genehmigung immer wieder zu Verzögerungen geführt. Beleidigungen habe er sich anhören müssen, schimpfte Ecker. Und am Ende sei der Marktgemeinde fast noch das Angebot einer Firma durch die Lappen gegangen, welche die anfallenden Arbeiten zu günstigen Konditionen verrichten will. Kurz vor Ablauf der Zusagefrist sei endlich der positive Bescheid gekommen, sagte Ecker. In diesem Zusammenhang dankte er "Verbündeten im Landratsamt", darunter Landrat Josef Hauner und Mitarbeitern, dass doch noch alles geklappt habe. Als Konsequenz daraus ist schließlich im Stellenplan des Landratsamts eine neue Stelle für das Wasserrecht geschaffen worden.

Ganz freie Hand lässt die Behörde der Marktgemeinde bei der Umgestaltung des Löschweihers aber nicht. Wenn schon naturnah, dann gründlich, lautet die Devise. Deshalb muss eine provisorische Stützmauer, die aus einer darin verbauten Leitplanke besteht, entfernt werden. Ecker fürchtet, die Uferbefestigung könne nachgeben. Eine Lösung, bei der die Feuerwehr mit Hand anlegt und die Arbeiten kostenlos erledigt, ist aber schon gefunden.

Das Landratsamt wünscht außerdem, dass zwischen den Steinen der Uferbefestigung Totholz verbaut wird. Das schaue ganz schön aus, erläuterte Ingenieur Michael Schütte, wenn es einmal eingewachsen sei. Frösche scheinen eine solche Umgebung zu lieben, ergänzte Ecker. Die Kosten belaufen sich jetzt auf 50 800 Euro anstatt der einst vereinbarten 40 000. Schütte erinnerte daran, dass diese Summe immer noch deutlich unter dem Angebot des zweitgünstigsten Anbieters der Ausschreibung liege. Das belief sich auf 65 000 Euro.

© SZ vom 24.03.2016 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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