Bürgermeisterwahl in Eching:Riemensberger muss in die Stichwahl

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Es hat nicht gereicht für Echings amtierenden Bürgermeister: Josef Riemensberger (CSU) muss gegen Anette Martin (SPD) in die Stichwahl.

Klaus Bachhuber

Der Echinger Bürgermeister für die nächsten sechs Jahre wird in zwei Wochen in einer Stichwahl zwischen Josef Riemensberger (CSU) und Anette Martin (SPD) ermittelt. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag kam Amtsinhaber Riemensberger nach dem vorläufigen Endergebnis auf 39,7 Prozent der Stimmen, Martin auf 26,6 Prozent. Otmar Dallinger (Freie Wähler) scheiterte mit knapp 23 Prozent der Stimmen nur haarscharf an der Stichwahl. Die erst wenige Tage vor Meldeschluss nominierte Irena Hirschmann ("Bürger für Eching") kam auf 10,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 62 Prozent.

Sie jubelt, er gibt sich gelassen: In zwei Wochen tritt der Echinger Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) gegen Anette Martin (SPD) an. (Foto: region.frs)

Sowohl Dallinger als auch Hirschmann, die zusammen fast exakt ein Drittel der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnten, haben in ersten Reaktionen Wahlempfehlungen für die Stichwahl an ihre Anhänger kategorisch ausgeschlossen. Riemensberger und Martin zeigten sich mit ihren Resultaten jeweils zufrieden. Eine "Stimmverteilung, die irgendwo zu erwarten war", bilanzierte Riemensberger. In der Stichwahl gehe es nun "von vorne an". Anette Martin wertete ihr Ergebnis als "sehr positiv". Für die Stichwahl in zwei Wochen sei dies eine "gute Ausgangsposition".

Otmar Dallinger war dagegen herb enttäuscht über sein Resultat; er hatte sich Chancen ausgerechnet, eine Stichwahl gegen Riemensberger zu erreichen. "Ich hätte nicht damit gerechnet, Dritter zu werden", sagte er. Nach dem vorläufigen Ergebnis fehlten ihm 220 Stimmen auf Anette Martin. Er werde nun "die Zeit nutzen, mich für die nächste Wahl aufzubauen", kündigte er an.

Über ein "super Ergebnis" jubelte dagegen Irena Hirschmann. Mit einem Minimalwahlkampf von wenigen Wochen Dauer für eine erst neu gegründete Gruppierung habe sie 10,8 Prozent der Stimmen gegen drei langjährig im Politbetrieb und vielfältig im Ort engagierte Konkurrenten geholt, so ihr Resumee. Ihre "Bürger für Eching" würden nun auf der politischen Landkarte bleiben, versprach sie: "Wir gehen weiter, Schritt für Schritt."

Bei der ersten Wiederwahl von Josef Riemensberger im Jahr 2004 hatte die Wahlbeteiligung nur bei 55 Prozent gelegen. Damals setzte sich der Amtsinhaber mit 55,4 Prozent der Stimmen gegen den damals einzigen Mitbewerber Pablo Schindelmann (SPD) durch. Bei der Gemeinderatswahl vor zwei Jahren hatte die CSU 37,9 Prozent erreicht, also etwas weniger als ihr Kandidat Riemensberger. Die SPD war auf 30,8 Prozent gekommen, die Freien Wähler auf 25,2 Prozent. Hirschmanns "Bürger für Eching" hat es da noch nicht gegeben.

Im Gemeindeteil Günzenhausen wäre Riemensberger um eine Stichwahl herumgekommen; dort erreichte er mit 52,7 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Stärkster der vier Kandidaten war er in jedem der zwölf Wahlbezirke, Hirschmann in allen zwölf die schwächste. Martin und Dallinger tauschten einige Male die Plätze.

Der zuerst ausgezählte Stimmbezirk im Rathaus war akurat Dallingers schwächster mit knapp 15 Prozent, so dass er beim ersten Zwischenstand ein Debakel befürchten musste. Nach Auszählung des Volksentscheids waren die ersten zehn Resultate der Bürgermeisterwahl ausnehmend zügig veröffentlicht worden, die letzten beiden zogen sich aber bis gegen 20.30 Uhr hin.

© SZ vom 05.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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