Auf der Suche nach einem Planungsbüro:Die Qual der Wahl kostet Au viel Geld

Verträge für Energieversorgung müssen ausgeschrieben werden

Von Peter Becker, Au

Vorbei die Zeit, als Gemeinderäte Konzessionen an Energieversorger ohne großen Aufwand vergeben konnten. Heutzutage bedarf es dazu umfangreicher Auswahl- und Ausschreibemodalitäten, "denn die Europäische Union will Wettbewerb", nannte Bürgermeister Karl Ecker (FW) den Grund, warum der Auer Marktgemeinderat dazu ein Planungsbüro beschäftigen muss. Das wählt für die Kommune im Idealfall den besten Anbieter aus. Doch weil sich die Marktgemeinde im Anfangsstadium dieses Prozesses befindet, hat sie selbst erst einmal die Qual der Wahl: Drei Planungsbüros haben sich in der jüngsten Sitzung vorgestellt. Der vierte ist der Kommunale Prüfungsverband. In einer der kommenden Sitzung fällt die Entscheidung, wen der Marktgemeinderat bevorzugt. Immerhin, ließ Ecker durchblicken, koste das Planungsbüro eine fünfstellige Summe.

Konkret geht es in Au um die neuen Verträge für die Strom- und Erdgasversorgung. Die alten laufen in zwei Jahren aus. Christopher Siebler, einer der Berater, sagte, die Gemeinde müsse sich genau überlegen, was sie wolle. Er schränkte aber gleichzeitig ein: "Viele Stellschrauben gibt es da nicht zu drehen." Die Marktgemeinde selbst legt großen Wert darauf, dass alles juristisch einwandfrei über die Bühne geht. Schließlich soll keiner der potenziellen Bewerber die Gelegenheit zur Klage haben, wie dies jüngst der Gemeinde Olching passiert ist.

Als interessante Idee bezeichnete es Hans Sailer (FW), dass die Marktgemeinde selbst das bestehende Versorgungsnetz kaufen und anschließend verpachten könnte. Dem Vernehmen nach hat die Stadt Unterschleiheim diesen Schritt gewagt und das Netz zunächst an den alten Betreiber verpachtet. Um es selbst bewirtschaften zu können, fehlt es noch an geeignetem Personal.

© SZ vom 05.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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