Auer Bürgermeister enttäuscht:Erzürnt über die "Oberen"

Lesezeit: 1 min

Radweg von Halsberg nach Dellnhausen vorerst gestrichen

Der Radweg entlang der Staatsstraße 2054 zwischen den beiden Auer Ortsteilen Halsberg und Dellnhausen kommt vorerst nicht zustande. Das Projekt wird nicht in das Programm zum nachträglichen Anbau an Bundes- und Staatsstraßen aufgenommen. Zur Enttäuschung darüber gesellte sich bei Bürgermeister Karl Ecker (FW) noch der Grimm, über diesen Umstand nur durch ein zufälliges Telefonat mit dem Staatlichen Bauamt Freising erfahren zu haben. Darüber informierte er am Dienstagabend den Marktgemeinderat.

Der Auer Bürgermeister verschaffte seinem Ärger sofort in Form eines Schreibens an die Freisinger Landtagsabgeordneten Luft. Darin klagte er, dass die Marktgemeinde noch nicht einmal über dieses Ergebnis informiert worden sei. Die "Oberen" hätten nicht erkannt, dass es sich bei der Staatsstraße um einen Autobahnzubringer handele. Dies berge Risiken für Fahrradfahrer und Fußgänger. Bei dem Radweg handele sich um ein wichtiges Teilstück Richtung Pfaffenhofen. Letztlich verbinde dieser die Hallertau sogar mit dem Altmühltal.

Die Staatsregierung billigt dem Radweg allenfalls touristische Bedeutung zu. Die verkehrsmäßige Belastung liege nur geringfügig über dem geforderten Schwellenwert von 2500 Fahrzeugen pro Tag, heißt es in einer Stellungnahme. Zwischen den Ortschaften Sünzhausen und Holzhäuseln liege der Wert bei knapp 3900 Autos. Dort entsteht ein Radweg. Doch für dieses Teilstück sei das Staatliche Bauamt Ingolstadt zuständig, grantelte Ecker.

Die Botschaft der Regierung an die Marktgemeinde lautet daher, den geplanten Radweg doch in Eigenregie zu bauen. Für die jeweiligen Teilstücke gebe es staatliche Förderungen. Nach Eckers Angaben aber nur bis zu 70 Prozent, während der Radweg als Bestandteil des Bauprogramms die Marktgemeinde keinen Cent gekostet hätte. Obendrein sei der Straßenbelag der Staatsstraße für einen Autobahnzubringer erbärmlich, schimpfte Ecker. "Mich als Dellnhauser packt die Wut", gestand Klaus Stuhlreiter (Grüne offene Liste). Die Dorfbewohner wollen sich beschweren, die Verantwortlichen sollten den "Druck spüren".

© SZ vom 17.12.2015 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: