Au:Seysdorf wächst

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Marktgemeinderat weist Baugebiet "An der Kapelle" aus

Von Peter Becker, Au

Im Auer Ortsteil Seysdorf soll ein für Dorfverhältnisse großes Wohngebiet entstehen. Für das Baugebiet "An der Kapelle" sind insgesamt zwölf Einzel-, Doppel- oder Reihenhäuser vorgesehen. Der Marktgemeinderat hat nichts dagegen, für das Areal einen qualifizierten Bebauungsplan aufstellen zu lassen. Der wird aber noch einige Spezifika zu Garagen und einem Kinderspielplatz enthalten.

Weil das Wohngebiet an einem Steilhang liegt, hat Architekt Martin Huber ein 270 Quadratmeter großes Regenrückhaltebecken am topografisch tiefsten Punkt des Geländes eingeplant. Mit Mulden versehene Grünstreifen sollen dafür sorgen, dass Wassermassen bei Starkregen keine Überflutungen anrichten. Bürgermeister Karl Ecker (FWG) ist es ein Anliegen, dass sich die Situation rund um das Gelände durch Baumaßnahmen nicht verschlechtert, sondern im Gegenteil verbessert. Die Kapelle als Namensgeberin bekommt in dem Baugebiet ihren besonderen Platz.

Heiner Barth (FWG) bekundete in der Marktgemeinderatssitzung am Dienstag, dass er Probleme mit der dichten Bebauung des Areals habe. "Das verändert den Dorfcharakter", meint er. Gerhard Stock und Hans Seiler (beide FWG) erkennen die gleiche Problematik. Letzterer gibt sich aber keiner Illusion hin, dass der Siedlungsdruck, der mittlerweile auch in der Hallertau angekommen ist, in naher Zukunft weicht. "Die Siedlungsdichte kommt auf uns zu, diese Entwicklung kann man nicht mehr aufhalten", stellte er fest. Er sieht jedoch einen Ansatzpunkt, die Bebauung in dem neuen Wohngebiet aufzulockern. Die geplanten Garagen solle man zum Teil in Carports umwandeln, schlug er vor.

Klaus Stuhlreiter (Grüne Offene Liste) vermisst einen Kinderspielplatz im neuen Wohngebiet. "Der ist nicht zwingend vorgeschrieben", sagte Architekt Huber. Wenn es also an die Festsetzungen für das Bauareal geht, müssen die Markträte abwägen, ob sie einen Spielplatz wollen oder nicht. Denn dieser ist nur für Kleinkinder eine gewisse Zeitspanne lang attraktiv. Michael Hagl (Grüne Offene Liste) findet, dass das Baugebiet gut zu Seysdorf passt. Und Hausbesitzer, findet er, integrierten sich ehe ins Dorfleben, als Mieter, die tagsüber irgendwo arbeiteten und nur zum Schlafen heimkämen.

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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