Bilanz für Juli:Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt

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Im Sommer steigt die Zahl der Arbeitslosen meist etwas an. Gerade für Jugendliche auf Ausbildungssuche stehen die Chancen noch gut, bis Herbst etwas Passendes zu finden. (Foto: Marco Einfeldt)

Im Landkreis Freising steigt die Zahl der Arbeitslosen saisonbedingt. Darunter sind auch viele junge Leute, weil ihre Ausbildungsverhältnisse enden. Die Arbeitsagentur überrascht die Entwicklung deshalb nicht.

Von Petra Schnirch, Freising

Die Zahl der Arbeitssuchenden im Landkreis Freising ist im Juli gestiegen, die Arbeitslosenquote betrug 2,8 Prozent. Einen Monat zuvor waren es 2,6 Prozent, vor einem Jahr sogar nur 2,2 Prozent. 3121 Personen waren im vergangenen Monat bei der Agentur für Arbeit Freising arbeitslos gemeldet, 138 mehr als noch im Juni. Dem standen 2421 offene Stellen gegenüber. Agentur-Chef Nikolaus Windisch überrascht die Entwicklung nicht: Die leicht erhöhte Zahl im Juli sei vor allem saisonal bedingt. "Zum einen registrieren wir die üblichen Kündigungen zum Quartalsende, zum anderen melden sich nach Beendigung der Ausbildung oder zum Abschluss des Sommersemesters vor allem junge Leute erstmals arbeitslos."

Entsprechend geht die Jugendarbeitslosigkeit im Sommer kurzfristig nach oben. Für die Freisinger Jugendlichen unter 25 Jahren errechnete sich im Juli eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent, insgesamt 280 junge Leute waren arbeitssuchend gemeldet. Erfahrungsgemäß relativiere sich die Zahl in den kommenden Monaten wieder. "Spätestens im Herbst haben viele eine neue berufliche Perspektive", erklärt Windisch.

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Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2022 meldeten die Betriebe im Landkreis Freising 1219 offene Ausbildungsstellen, 139 mehr als im Vorjahreszeitraum. 502 Plätze waren im Juli noch vakant. 818 Jugendliche nahmen in den vergangenen zehn Monaten das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit wahr. Davon waren zuletzt noch 172 auf der Suche nach einer beruflichen oder schulischen Perspektive.

Für alle, die bisher nichts Passendes gefunden haben, stehen die Chancen also nicht schlecht. Im gesamten Agenturbezirk, zu dem auch die Landkreise Dachau, Ebersberg und Erding gehören, waren im Juli noch 1402 Lehrstellen vakant, darunter sind 157 Angebote für Einzelhandelskaufleute und 136 für Verkäuferinnen und Verkäufer. Gesucht werden auch Handelsfachwirtinnen und -wirte, Lagerlogistik-Fachkräfte, Kaufleute im Großhandel sowie Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen. Auch im Handwerk sind noch Ausbildungsstellen zu vergeben.

Im Vergleich mit den anderen drei Landkreisen schneidet Freising in der Bilanz etwas schlechter ab. Im gesamten Agenturbezirk betrug die Arbeitslosenquote im Juli 2,4 Prozent, in Erding waren es sogar nur 2,2 Prozent. Bei der Meldung offener Arbeitsstellen verhielten sich die Betriebe der Region zuletzt laut Agentur etwas zurückhaltender: Für alle vier Landkreise gingen 947 neue Angebote beim Arbeitgeber-Service ein, 138 Stellen weniger als im Vormonat. Der größte Bedarf besteht im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, hier waren zuletzt 1632 Stellen vakant. Das produzierende Gewerbe suchte 1567 Mitarbeitende.

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