Haushalt 2023 in Allershausen:Vermutlich das letzte Jahr ohne Schulden

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Die Fläche zwischen Glonnterrassen und Gemeindekindergarten würde die Gemeinde Allershausen gern neu gestalten, bisher befindet sich dort ein privater Parkplatz. (Foto: Andreas Gebert)

Zwei Großprojekte will die Gemeinde in nächster Zeit stemmen, den Bau eines neuen Kindergartens und einer kommunalen Wohnanlage. Die Rücklagen reichen dafür nicht aus.

Von Petra Schnirch, Allershausen

In Allershausen stehen in den kommenden Jahren zwei große Projekte an, beide im Neubaugebiet Eggenberger Feld-Süd. Der Kindergarten ist bereits in Bau, für die kommunale Wohnanlage soll in diesem Jahr die Planung "festgezurrt" werden, wie Bürgermeister Martin Vaas (PFW) sagt. Im kommenden Jahr wird die Gemeinde voraussichtlich erstmals seit 15 Jahren wieder Schulden machen müssen. Allerdings kann sie mit hohen Zuschüssen rechnen.

Das Kinderhaus mit fünf Gruppen soll in eineinhalb Jahren fertig sein, rechtzeitig zu Beginn des neuen Kindergartenjahres im Herbst 2024. Die Gesamtkosten werden voraussichtlich bei etwa 7,6 Millionen Euro liegen. Für 2023 sind im Haushalt vier Millionen Euro für den Neubau eingeplant.

Für die kommunale Wohnanlage steht demnächst ein Gespräch mit der Regierung von Oberbayern an, bei der weitere Details geklärt werden sollen. Etwa 34 Wohnungen sollen entstehen. Was die Kosten angeht, gibt es bisher lediglich eine grobe Schätzung: Ein Betrag von 15 Millionen Euro steht im Raum. Angesichts der gestiegenen Preise wisse er aber nicht, wie realistisch das sei, sagt Vaas. Baubeginn soll jedenfalls im kommenden Jahr sein. Im aktuellen Haushalt sind 2,5 Millionen Euro für das Projekt eingestellt.

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Bewegung gibt es auch bei der Ortsmitte. Als wünschenswert gilt seit längerem, dass auch der Bereich westlich der Glonnterrassen neu gestaltet wird. Das Gelände ist jedoch in Privatbesitz und dient als Parkplatz für die Wohnanlage am Johannes-Boos-Platz. Seit mehreren Jahren gibt es Gespräche in dieser Sache, er sei auf einigen Eigentümerversammlungen gewesen, schildert Vaas. Inzwischen sei ein Durchbruch gelungen und eine Lösung gefunden. Die Eigentümer hätten akzeptiert, dass ihnen als Ersatz Stellplätze entlang des benachbarten Kindergartens zur Verfügung gestellt werden. Im Etat für 2023 sind Planungskosten in Höhe von 40 000 Euro enthalten.

670 000 Euro sind im aktuellen Haushalt eingeplant, weil die Gemeinde ihre eigenen Liegenschaften mit Photovoltaikanlagen versehen will. Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, was für welches Gebäude sinnvoll ist - Strom zum Einspeisen ins Netz oder für den Eigenbedarf, was laut Vaas vor allem für die Kindergärten interessant sein dürfte. Ein Gebäude soll zudem autark werden, mithilfe eines Aggregats, das den Speicher füllt, wenn die Sonnenkraft nicht ausreicht.

2024 sind die Rücklagen voraussichtlich aufgebraucht

Weitere Projekte sind die Sanierung der maroden Brücke in Oberallershausen (800 000 Euro). Nach deren Abbruch soll ein Provisorium für Fußgänger und Radfahrer installiert werden, bis die Ersatzbrücke eingehoben werden kann. Saniert werden soll zudem die Straße von Aiterbach nach Unterkienberg, zunächst auf einer Länge von 600 Meter, um ein neues Verfahren auszuprobieren, das keinen Vollausbau erfordert.

Die aktuelle Haushaltslage beschreibt Vaas als gut. Alles, was geplant ist, könne abgedeckt werden. Allerdings wird die Gemeinde 2023 voraussichtlich 6,4 Millionen Euro aus ihrer Rücklage benötigen. Die restlichen 4,5 Millionen werden dann wohl 2024 verplant werden. Wenn die kommunale Wohnanlage fertig ist, fließen jedoch Mieteinnahmen zurück in die Gemeindekasse.

Einige Eckdaten aus dem Etat für 2023: Die Kreisumlage steigt wegen der beabsichtigten Erhöhung des Hebesatzes um 200 000 Euro auf 4,2 Millionen Euro. Kämmerer Manfred Bosch rechnet mit Gewerbesteuereinnahmen von etwa 3,7 Millionen. Weiterer großer Einnahmeposten ist der Anteil der Gemeinde an der Einkommensteuer mit 4,5 Millionen. Der Vermögenshaushalt für laufende Einnahmen und Ausgaben beträgt 2023 im Ansatz etwa 14 Millionen, der Vermögenshaushalt für die Investitionen zwölf Millionen Euro.

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