Mit dem Rückgang der Zahl der in München ankommenden Flüchtlinge stellt sich für die städtischen Behörden die Frage, was mit den leerstehenden Leichtbauhallen-Unterkünften anzufangen ist. Drei davon will das Sozialreferat weiterhin als "Notfallreserve" vorhalten. Die provisorischen Ausweichquartiere an der Max-Pröbstl-Straße in Englschalking, der Neuherbergstraße im Harthof und der Maria-Göppert-Mayer-Straße - insgesamt 766 Unterkunftsplätze - sollen stehen bleiben, damit sie bei Bedarf schnell aktiviert werden können, wie die Sprecherin des Sozialreferats, Hedwig Thomalla, mitteilt. Indes bestätigt sie erste Überlegungen, das Unterkunft-Ensemble auf der Fläche an der Maria-Göppert-Mayer-Straße, südlich der Fröttmaninger Arena gelegen, für eine kulturelle Zwischennutzung zur Verfügung zu stellen.
Auf der Fläche westlich der Autobahn A 9, unweit der Bezirkssportanlage an der Bauernfeindstraße, stehen zwei je 1000 Quadtratmeter große Wohnhallen aus einer Stahl- und Aluminiumkonstruktion, die für jeweils 141 Personen vorgesehen sind. Dazu gibt es eine Cateringhalle sowie separate Container für Lager, Duschen, Toiletten und Büros. Der Standort war und bleibt auch weiterhin Teil des sogenannten Kommunalen Überbrückungsprogramms: Da es an festen Gebäuden mangelt, bleiben als Notlösung nur solche Interimsquartiere. "Doch ein Leerstand muss nicht sein; wir stehen einer kulturellen Zwischennutzung sehr offen gegenüber", sagt Bernd Plank vom Kommunalreferat, das auch für die Verwaltung der städtischen Immobilien zuständig ist.
Wer mit welcher Nutzung die Hallen bespielen kann oder soll, müsse aber noch geklärt werden. Laut Sozialreferat soll gewährleistet sein, dass die Einrichtung innerhalb kürzester Zeit einsatzfähig sein kann. "Uns ist aber daran gelegen, die Hallen effektiv zu nutzen", beteuert Behördensprecherin Thomalla, gibt aber zu bedenken, dass zunächst noch eine Reihe von baurechtlichen Fragen geklärt werden müsse, bis feststehe, ob eine Zwischennutzung in den Hallen überhaupt realisierbar sei.