Freimann:Zu wenig für das Mammutprojekt

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Baugebiet hinter Gittern: Auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne laufen derzeit die Vorarbeiten für das neue Stadtquartier. (Foto: Florian Peljak)

Bezirksausschuss Freimann fordert einen weiteren Kinder- und Freizeittreff auf dem Areal der Bayernkaserne

Von Stefan Mühleisen, Freimann

Längst hat der Stadtrat den Bebauungsplan für das Areal der ehemaligen Bayernkaserne auf den Weg gebracht. Das Bauleitkonzept für dieses Mammutprojekt im Münchner Stadtteil Freimann ist damit auf die Schiene gesetzt: In den nächsten zehn Jahren sollen 5500 Wohnungen für gut 15 000 Menschen entstehen, ein Quartier in der Größe einer Kleinstadt, das jede Menge sozialer Infrastruktur benötigen wird. Beschlossen sind schon Schulen, Sportstätten, Kitas, ein Alten- und Servicezentrum. Und auch eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche soll nicht fehlen. Im Juli will das städtische Sozialreferat dem Stadtrat die Zustimmung für ein entsprechendes Neubauprojekt empfehlen.

Die lokalen Politiker sehen das mit Wohlgefallen - allerdings finden sie: "Eine Einrichtung ist zu wenig für 15 000 Einwohner", wie es Patric Wolf (CSU) in der Sitzung des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann formulierte. So steht es nun auch in einer Note des Gremiums, welche die Forderung an die Stadt richtet, einen zweiten Kinder- und Jugendtreff auf dem insgesamt 60 Hektar großen Gebiet zu schaffen.

Dessen ungeachtet hat das Sozialreferat bereits genaue konzeptuelle Vorstellungen für den einen Neubau formuliert, der schon im ersten Bauabschnitt am südöstlichen Rand des Gebiets, in unmittelbarer Nähe der Schulen, entstehen soll. An Nutzfläche sind 900 Quadratmeter vorgesehen sowie eine 500 Quadratmeter große Freifläche. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 21 Jahren; wobei für die Altersstufen von sechs bis 14 sowie 14 bis 21 Jahren getrennte Bereiche geplant sind. Sie richten sich nach den unterschiedlichen Ansprüchen von Grundschulkindern auf der einen, denen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf der anderen Seite. "Besonderes Augenmerk wird auf die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer, partizipatorischer, inklusiver und interkultureller Aspekte gelegt", kündigt das Sozialreferat in der Beschlussvorlage an.

Besonders interessant für Familien dürfte der angestrebte Mittagstisch für circa 30 Schüler im geplanten Cafébereich sein; das Essen kommt von der angeschlossenen Küche. Das Café mit Billardtisch und Kicker wird so angelegt, dass auch Konzerte und Theateraufführungen möglich sind. In größerem Rahmen können Veranstaltungen wie auch sportliche Aktivitäten in einem Saal für bis zu 220 Menschen stattfinden. Die Ausstattung sieht einen Beamer, eine mobile Bühne samt Theatervorhang und Beleuchtungsanlage vor. Dazu steht ein Computerraum mit acht PC-Plätzen sowie ein Werkraum für Arbeiten mit Holz, Gips oder Ton zur Verfügung. Auch einen eigenen Partyraum mit Musik- und Lichtanlage sowie einer Theke werden die Jugendlichen vorfinden.

Der Kinderbereich bietet Platz für Hausaufgabenbetreuung, Kurse, Einzelförderung. Wer seinen Bewegungsdrang ausleben will, kann in den Fitnessraum oder auch den "Toberaum", wo man zwischen oder auf Kissen, Matten, Polstern und einem "Bällebad" herumspringen kann. Zum Ausruhen gibt es den "Chillraum". Eine Kostenschätzung für die Einrichtung will weder das Sozial- noch das Kommunalreferat abgeben; das Projekt befinde sich noch in der Vorplanungsphase, heißt es.

© SZ vom 25.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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