Freimann:Unterstützung tut not

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OB Reiter will den vom Fund der Kampfmittel Betroffenen helfen

Während die Räumaktion von Munitions-Altlasten auf einem Privatgrundstück in Freimann andauert, signalisiert Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zumindest partielle Finanzhilfe für die betroffenen Bürger. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) soll laut einer Mitteilung auf seine Weisung hin eine Lösung erarbeiten, "die den Umständen dieses enormen Ausmaßes der Sprengmittelfunde Rechnung trägt". Es müsse, so wird Reiter zitiert, "eine gerechte finanzielle Lösung für die betroffenen Eigentümer und Anwohner gefunden werden".

Eine Spezialfirma ist derzeit damit beschäftigt, gut zehn Tonnen hochexplosiver Munition aus dem Zweiten Weltkrieg von einem Anwesen am Zwergackerweg in der Siedlung Kiefergarten zu bergen. 200 Anwohner sind von der Evakuierung betroffen. Die Sperrzone gilt noch voraussichtlich bis Sonntag, 90 Personen sind nach Behördenangaben in Hotels untergebracht. Da die Räumaktion immer diffiziler wird, steigt auch der qua Gesetz fällige Kostenanteil für Melitta Meinberger, der Eigentümerin des Grundstückes am Fundort. Die Frau hatte mehrfach betont, dass dies die Familie ruinieren wird. Ob und wie die Stadt ihr helfen will, wird sich wohl in der Stadtratssitzung am 5. April zeigen: Dann will das KVR eine Lösung aufzeigen, die nach dem Willen des OB für Eigentümer und Anwohner gerecht ausfallen soll. "Ich möchte insbesondere, dass diesen keine Kosten durch die Unterbringung in Hotels entstehen. Ich gehe davon aus, dass sich auch Freistaat und/oder Bund hieran angemessen beteiligen", teilt Reiter mit.

Mit seiner Fürsprache handelt der Rathaus-Chef im Sinne eines Appells, den der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann an ihn gerichtet hat. Per Eilantrag hatten die Lokalpolitiker Dieter Reiter aufgefordert, sich persönlich dafür einzusetzen, dass die betroffene Familie von den Kosten für die Kampfmittel-Beseitigung entlastet wird. Zugleich sicherten die Stadtviertelvertreter den betroffenen Anwohnern ihre volle Unterstützung zu. "Sie haben unser Mitgefühl, und wir tun unser Bestes, damit ihnen unter die Arme gegriffen wird", sagte der Gremiumsvorsitzende Werner Lederer-Piloty (SPD) vor gut 30 Betroffenen im Bezirksausschuss.

In einer Note an den Bezirksausschuss zeigt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post berührt von der Geschichte der Hauseigentümerin Meinberger; er will sich nach eigenen Angaben beim Bundesfinanzministerium um eine Härtefallregelung bemühen. Zuvor hatte bereits Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) das Innenministerium des Freistaates um die Prüfung entsprechender Hilfsmöglichkeiten gebeten.

© SZ vom 24.03.2017 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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