Freimann:Teich statt Tümpel

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Lokalpolitiker möchten im Quartier Bayernkaserne mehr Wasserflächen

Von Stefan Mühleisen, Freimann

Das geplante riesige Quartier auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne in Freimann ist schon jetzt, da noch kein einziges Haus steht, ein herausgehobenes Projekt. Nicht nur, dass es als "Nationales Projekt des Städtebaus" ausgezeichnet wurde; die Rathauskoalition zieht auf diesem 48 Hektar großen Areal auch ihr neues Modell für bezahlbaren Wohnraum durch. Für den örtlichen Bezirksausschuss (BA) ist das Mammutprojekt ohnehin schon seit Jahren eine Herzensangelegenheit, bedeutet es doch einen Schub für das stadtplanerisch sehr lange vernachlässigte Freimann. Entsprechend sorgsam und detailverliebt begleitet das Gremium die Planung, damit nicht nur auf dem Papier sondern auch wirklich ein Vorzeigequartier entsteht - und so melden sich die Schwabinger und Freimanner Politiker jetzt erneut kritisch zu Wort, dieses Mal zu den vorgesehenen Grünflächen, genauer gesagt: der dortigen Wasserfläche.

Im Bebauungsplan ist dazu ausweislich eines überfraktionellen Antrags ein Tümpel von etwa 20 Quadratmetern Mindestgröße vorgesehen. "In mehrfacher Hinsicht und besonders in seiner Gesamtwirksamkeit" sei dies viel zu klein, konstatieren die Antragsautoren Barbara Epple (Grüne) und Werner Lederer-Piloty (SPD). Denn nicht nur für die Natur, auch für die Menschen sei Wasser ein wichtiges Element, insbesondere in Parks, die der Naherholung dienten. "Der Blick aufs Wasser mit all den Beobachtungsmöglichkeiten von Lichtstimmung bis zur Bewegung des Wassers ermöglicht konzentriert-beschauliches Nachdenken und geistiges Sich-versenken, kurz: ist von höchstem Erholungswert", heißt es in dem Papier. Überdies könnten Wasserflächen zur Kühlung des Stadtklimas beitragen.

Das Fazit: Nach Auffassung der Schwabinger und Freimanner Lokalpolitiker soll der Tümpel zu einem angemessenen Teich von mindestens 900 Quadratmetern Fläche ausgedehnt werden, und zwar mit Seerosen bepflanzt. Ferner appelliert das Gremium an die Verwaltung zu prüfen, ob ein von Regenwasser gespeister Bachlauf angelegt werden kann. Denn ein derartiges Fließgewässer, so der Hinweis, erhöhe die Artenvielfalt.

© SZ vom 04.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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