Freimann:Neuralgische Knotenpunkte

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Engstelle zu Messezeiten: Die Abbiegespur in die Lilienthalallee (Bildmitte) soll auf zwei Spuren aufgeweitet werden. Damit kann dann der Verkehr in Richtung MOC, Baumarkt und Oldtimer-Zentrum schneller abfließen. (Foto: Florian Peljak)

Rund um Gewerbepark und Messezentrum MOC ist das Straßennetz einer stetig steigenden Belastung ausgesetzt. Erleichterung versprechen sich die Stadträte von verbesserten Abbiegebeziehungen an den großen Verkehrsachsen

Von Thomas Kronewiter, Freimann

Fragt man alteingesessene Freimanner, dürften diese das nun zum Beschluss anstehende kleine Verkehrskonzept für den Gewerbepark und das Messezentrum MOC als längst überfällig bezeichnen. Immerhin werden an diesem Mittwoch im Stadtrat zahlreiche Forderungen aus Bürgerversammlungen und von Bürgerinitiativen aufgegriffen, allerdings zum Teil zu Lasten von Bäumen und Parkplätzen. Kern der Überlegungen, für die der Planungsausschuss nun zunächst die nötigen Planungsmittel freigeben soll, sind verbesserte Abbiegebeziehungen von den großen Verkehrsachsen ins Gewerbequartier.

Anlass für die Berücksichtigung jahrelanger Beschwerden ist die jüngste Entwicklung. Zur Neunutzung des alten Eisenbahn-Ausbesserungswerks als Baumarkt und Oldtimer-Zentrum kommen die Aufstockung des BMW-Standorts an der Lilienthalallee um circa 3200 auf dann 4400 Mitarbeiter sowie die anstehende Bebauung der nahen Bayernkaserne. Zusammengenommen erwartet Stadtbaurätin Elisabeth Merk "höhere Verkehrsbelastungen auf dem umgebenden Straßennetz". Ein Verkehrsgutachten hat auf der Grundlage der Veränderungen festgestellt, dass der Individualverkehr nicht mehr leistungsfähig abgewickelt werden kann. Ausgebaut werden sollen daher mehrere neuralgische Knotenpunkte.

So wird, die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt, am Knoten Lilienthalallee/Heidemannstraße eine zweite Linksabbiegespur von der Heidemannstraße in die Lilienthalallee eingerichtet. Dafür fasst man die Rechtsabbiegespur in die Kieferngartenstraße mit einer der beiden Geradeausspuren zusammen. Ob weitere Eingriffe über die Ampelschaltung hinaus nötig sind, kann erst die weitere Planung zeigen. In der Lilienthalallee wird die doppelte Linksabbiegespur auch zweispurig bis zum MOC weitergeführt - zumindest soweit dies die Straßenquerschnitte, Baumgräben und Parkflächen zulassen. Das soll Behinderungen gerade bei Messe-Großveranstaltungen vorbeugen. Die Planer rechnen auf jeden Fall mit dem Entfall von Stellplätzen und der Fällung von Bäumen.

Am Knoten Lilienthalallee/Frankfurter Ring ist die vorhandene Rechtsabbiegespur vom Frankfurter Ring von 50 auf 100 Meter zu verlängern. Diesem Projekt fallen fünf Bäume zum Opfer, die Ampel muss angepasst werden.

Durch die Erweiterung des BMW-Geländes rechnen die Experten ebenfalls mit weiteren Belastungen - unter anderem am Zugang zum künftigen Parkhaus westlich der Lilienthalallee. Dort sind ebenfalls Änderungen geplant - allerdings ist noch nicht klar, ob im Einmündungsbereich Lilienthalallee/Lindberghstraße eigene Nord-Süd-Linksabbiegespuren oder nur überbreite Fahrspuren abmarkiert werden. Eine zusätzliche Zufahrt zum BMW-Areal soll es von der Lilienthalallee in Verlängerung der Alois-Wolfmüller-Straße geben, inklusive eigener Linksabbiegespur für die von der nördlichen Lilienthalallee kommenden Autos. Den vorhandenen Rechtsabbieger von der Heidemann- in die Lützelsteiner Straße wollen die Planer schließlich verlängern - allerdings muss die Stadt dafür Privatgrund erwerben.

© SZ vom 06.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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