Freimann:Im Viertel nennen sie es "Verdrusskonzept"

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Bald soll sich zeigen, ob die neuen Parkregeln um die Arena etwas bringen. Die Anwohner haben ihr Urteil schon gefällt

Von Stefan Mühleisen, Freimann

Die Allianz-Arena steht nun seit 13 Jahren in Fröttmaning - und ebenso lange wollen die Anwohner das Fußballstadion in ihrer Nachbarschaft nicht als Bereicherung erkennen, im Gegenteil: Als ewig wiederkehrende Plage empfinden die Bewohner der Siedlungen jene Fußballfans, die an Spieltagen mit ihren Autos die Straßen zuparken, in Vorgärten urinieren, Müll hinterlassen. Abhilfe soll nun ein sogenanntes Anwohnerschutzkonzept bringen, welches die Stadt mit der Polizei und dem FC Bayern erarbeitet hat und seit dieser Bundesligasaison durchzieht. Erste Ergebnisse, ob die Reglements an neuralgischen Stellen im Viertel den gewünschten Erfolg bringen, sollen bis Ende des Jahres öffentlich werden, wie ein Beamter der örtlichen Polizeiinspektion 47 in der Sitzung des Bezirksausschusses bekannt gab.

Zuletzt war das Drängen der örtlichen Politik und der Bürgerschaft in Freimann immer lauter geworden, endlich etwas gegen die teils chaotischen Zustände vor und nach Spielen in der Allianz-Arena zu unternehmen. Ihre Vorstellung war es, Zufahrtssperren einzurichten, flankiert von Kontrollposten der Polizei. Kein Auswärtiger sollte hindurchfahren dürfen. Von Polizei und Stadt war indes zu hören, dass es rechtlich nicht möglich sei, Autofahrern den Zugang zu öffentlichen Straßen zu verwehren. Die Kompromisslösung: Zum Saisonauftaktspiel im August wurden erstmals Baken sowie Verkehrsschilder mit der Aufschrift "Verbot für Kraftfahrzeuge, Anlieger frei" aufgestellt. Die Folge: Autofahrer konnten dies ignorieren, was auch viele taten, wie Anwohnersprecher berichteten. Der Polizist in der BA-Sitzung wollte hingegen, als erste subjektive Bilanz nach mehreren Spielen, eine "allgemein entspanntere Stimmung" beobachtet haben.

Das beurteilen die Menschen im Viertel anders, wie bei der nächsten BA-Sitzung an diesem Donnerstag, 15. November, in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1 b, deutlich werden dürfte. Auf der Tagesordnung steht eine Eingabe mit dem Titel "Anwohnerverdrusskonzept statt Anwohnerschutzkonzept bei Heimspielen des FC Bayern in der Allianz-Arena".

© SZ vom 14.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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