Freimann:Gestörter Empfang

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300 Vodafone-Kunden haben eine Woche lang Probleme mit dem Internet. Schuld ist vermutlich ein Nachbar

Von Sarah Schmidt, Freimann

300 Haushalte in Freimann haben acht Tage lang mit ständigen Internetausfällen gekämpft, und das in einer Zeit, in der viele Menschen auf Home-Office oder Homeschooling angewiesen sind. Auch jetzt ist das Problem noch nicht endgültig behoben. Das Kommunikationsunternehmen Vodafone, dessen Kunden betroffen sind, spricht von einer Rückwegstörung, für die nicht das Unternehmen selbst, sondern ein Nachbar - vermutlich unabsichtlich - verantwortlich ist.

Grund für eine solche Störung sind "meist sehr alte, defekte oder illegal betriebene Geräte, die ein Kabelkunde gelegentlich einschaltet", erklärt Vodafone-Pressesprecher Volker Petendorf. Diese Geräte sendeten Störsignale, durch die der Internetzugang im betroffenen Bereich des Kabelnetzes dann stark eingeschränkt sei. Die Störung trete aber nur auf, wenn das defekte Gerät eingeschaltet sei. Dass das Internet seit Sonntag wieder funktioniert, wie Anwohner Bernhard Bomke versichert, erklärt Petendorf so: "Das betroffene Gerät ist im Moment nicht in Betrieb, deshalb kann es keine Störsignale mehr senden." Sobald es aber angeschaltet werde, könne es wieder Probleme machen.

Mittlerweile weiß Vodafone, wo sich die Störquelle befindet, allerdings konnte der Sprecher nicht garantieren, dass sie endgültig beseitigt sei. Eine Adresse darf er nicht nennen, das Signal komme aber aus dem Umkreis der Max-Bill-Straße. Dass die Lokalisierung nur acht Tage gedauert hat, sei im Verhältnis sehr schnell gegangen, erklärt Petendorf. "Die Eingrenzung des Fehlers ist zeitaufwendig, weil die Quelle nur schrittweise lokalisiert werden kann." Das gehe nur, wenn das Gerät in Betrieb sei. Vodafone appelliert nun an die Kunden: "Bitte keine Geräte betreiben, die uralt, defekt oder für den deutschen Markt nicht zugelassen sind. Auch nicht selbst an der Kabel-TV-Hausanlage basteln. Die Nachbarn werden es danken."

Im September war ein Dorf in Wales durch die Medien gegangen, wo jeden Morgen das Internet ausfiel. Die britische Telekom brauchte 18 Monate, um die Ursache zu finden: einen alten Fernseher, den einer der Dorfbewohner täglich um 7 Uhr eingeschaltet hatte.

© SZ vom 07.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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