Freimann:Da gibt's was auf die Ohren

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Musik, Comedy, Kabarett: An diesem Mittwoch beginnt in der Studentenstadt das Musik- und Kulturfestival "Stustaculum" - ehrenamtlich organisiert von rund 400 Studierenden

Von Stefan Mühleisen, Freimann

Der Münchner Norden ist nicht bekannt dafür, ein inspirierender Ort zu sein; eher als Abladeareal für alles, was die übrige Stadtgesellschaft mindestens als uninspirierend ansieht und aus den Augen haben will: eine Kläranlage, hässliche Gewerbegebiete, dröhnender Verkehrslärm. Dabei wissen viele nicht, dass Freimann ein vielseitiger Stadtteil mit reichhaltigem Kulturleben ist. Dazu zählt auch das nach Veranstalterangaben "größte von Studenten organisierte Musik- und Kulturfestival Deutschlands" - das "Stustaculum", das von diesem Mittwoch, 3. Juni, an bis Samstag, 6. Juni, in der Studentenstadt unweit der gleichnamigen U-Bahnstation der U 6 stattfindet. Das Spektakel lockt in jedem Jahr zwischen 20 000 und 30 000 Besucher an. Wobei angesichts des kunterbunten Programms wohl für jedermann etwas Inspirierendes dabei sein dürfte.

Anregend ist allein schon, dass rund 40 Studenten das Fest ehrenamtlich auf die Beine stellen: Sie werben Sponsoren an, casten Dutzende Bands, organisieren das Catering und die hochklassige Musikanlage, sie brutzeln am Grill, schieben Dienst an der Kasse oder als Ordner. Der Eintritt kostet sieben Euro - eine reine Aufwandsentschädigung, um kostendeckend zu arbeiten, wie Johannes Kohn betont. Der Medizinstudent ist Chef des Organisationsteams, das einem gemeinnützigen Verein vorsteht. Er sagt: "Man muss den Eintrittspreis nur einmal bezahlen und kann an allen vier Tagen alle Veranstaltungen besuchen."

Dabei könnte die Auswahl durchaus schwer fallen: Auf fünf Bühnen werden gut 100 Veranstaltungen angeboten. Aus den Lautsprecherboxen wird dabei Musik für nahezu jeden Geschmack dröhnen, darunter Alternative-Rock, Funk, Hip-Hop, Folk, Ska, Reggae, Mittelalter-Rock. Als Headliner firmieren Edgar Wasser (Rap/Hip-Hop, Donnerstag, 4. Juni, 23.30 Uhr) und Tom Thaler & Basil (Hip-Hop/Deep House, Donnerstag, 4. Juni, 22 Uhr) sowie Jesper Munk mit Blues, Soul, Rock und Funk am Freitag, 5. Juni, um 21.30 Uhr.

Ganz unterschiedliche Töne erwartet die Besucher auch bei den Comedy- und Kabarett-Auftritten. Mit von der Partie ist etwa Maxi Schafroth mit seinem Programm "Faszination Bayern" (Donnerstag, 4. Juni, 20 Uhr) sowie Michael Dietmayr mit "Heimat? München!" (Mittwoch, 3. Juni, 20.30 Uhr). Daneben gibt es allerlei Mitmach-Angebote - zum Beispiel Schach-, Damenfußball- und Rugby-Turniere, Bierkasten-Klettern sowie Tanz-Workshops. Auch für Lyrik-Affine ist gesorgt: Sie dürfen selbst Gedichte bei der "Langen Nacht der Poesie" (Samstag, 6. Juni, 20.30 Uhr) vortragen.

Eine Jury vergibt zudem wie jedes Jahr einen Kleinkunstpreis mit dem Titel "Die Goldene Weißwurscht". Drei Solokünstler und ein Duo konkurrieren um die Auszeichnung: Beier & Hang, Bumillo, Herr Lehmann und Roger Stein.

Wer seinen "Stustaculum"-Besuch nicht dem Zufall überlassen will, der kann sich für das Festival eine kostenlose App herunterladen (www.stustaculum.de/StuStaCulum_2015:_Media). Diese bietet jede Menge Informationen zu den Künstlern, einen Plan des Geländes sowie das Festival-Programm.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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