Freiham:Gefährlicher Schulweg

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"Wir haben Angst, dass was Schlimmes passiert": Die Schulen auf dem Bildungscampus Freiham suchen dringend Schulweghelfer. (Foto: Florian Peljak)

Auf der Helmut-Schmidt-Allee herrscht massiver Baustellenverkehr. Eine Ampel, die Kindern beim Queren hilft, kommt 2020

Von Ellen Draxel, Freiham

Die Schulen am Bildungscampus Freiham suchen schnellstmöglich Schulweghelfer. Freiwillige, die bereit sind, sich ehrenamtlich an die Straße zu stellen und dafür zu sorgen, dass die Kinder heil zur Schule und wieder nach Hause kommen. Seit Schuljahresbeginn im September übernehmen Lehrer in Warnwesten diesen Job, jeden Morgen stehen sie an der Ecke Helmut-Schmidt-Straße/Aubinger Allee und regeln den Verkehr. Dabei werden die Pädagogen eigentlich dringend im Unterricht gebraucht. Die Rektorin des Sonderpädagogischen Förderzentrums München-West, Susanne Leogrande, passt zusätzlich Tag für Tag Schüler an der Hans-Dietrich-Genscher-Straße ab, um sicherzustellen, dass die Mädchen und Jungen gefahrlos das Schulgelände erreichen.

Die Schulwegsicherheit beim neu eröffneten Bildungscampus war von Beginn an ein Problem - und sei es bis heute, kritisiert die Elternbeiratsvorsitzende des Förderzentrums, Christina Schmidt. "Seit einigen Tagen gilt in der Helmut-Schmidt-Allee zwar Tempo 30. Ansonsten hat sich an der Situation nichts geändert."

Freiham-Nord, das ist der Grund für die Sorge von Eltern und Lehrern, ist derzeit eine einzige Baustelle. Große Lastwagen mit Baustoffanlieferungen, Kipper und Radlader passieren die Straßen, durch die die Schüler laufen. Besonders heikel ist die Lage am südlichen Ende der Aubinger Allee unmittelbar am Campus: Dort hält der Bus der Linie 57, es gibt bislang aber weder eine Ampel noch einen Zebrastreifen, die den Kindern beim Überqueren der Helmut-Schmidt-Allee helfen könnten. "Morgens, wenn die ersten der momentan rund 1200 Schüler am Campus eintreffen, ist es noch dunkel", sagt Schmidt. "Wir haben Angst, dass da irgendwann was Schlimmes passiert." Selbst Lkw-Fahrer hätten sich schon an Eltern gewandt und ihnen erzählt, sie fürchteten, mal ein Kind zu übersehen.

Eine fest installierte Ampel ist für diese Ecke laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) zwar vorgesehen. Sie soll allerdings erst mit dem Endausbau der Straße in drei bis vier Jahren errichtet werden. "Wie kann man denn so etwas planen?", fragen sich Eltern und Lehrer. Immerhin - eine kurzfristigere Lösung ist inzwischen in Sicht: Die Abteilung Schulwegsicherheit der Verkehrsbehörde hat sich bei der Fachabteilung für Signalanlagen "für den schnellstmöglichen Aufbau von mobilen Geräten ausgesprochen". Die entsprechenden Planungsarbeiten hätten "bereits begonnen", heißt es aus dem KVR. "Aufgrund von verbindlichen Ausschreibungsfristen sowie der fortschreitenden Witterung", welche beispielsweise das Aufbringen dauerhafter Fahrbahnmarkierungen in Kürze nicht mehr zulasse, könnten die mobilen Ampeln aber wohl erst im Frühsommer 2020 aufgestellt werden.

© SZ vom 26.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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