Frauenfußball-Bundesliga:Es knirscht

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Glückwunsch: Jill Roord (Nummer 10) erzielt in der Schlussminute den finalen Treffer zum 2:0 für den FC Bayern München. (Foto: Sven Leifer/imago)

Die Frauen des FC Bayern gewinnen nach späten Toren 2:0 gegen den SC Sand. Damit finden sie nach dem frühen Aus in der Champions League in die Erfolgsspur zurück.

Von Brigitte Mellert, München

Nach dem frühzeitigen Champions-League-Aus am vergangenen Mittwoch gegen den LFC Chelsea hatten die Fußballerinnen des FC Bayern München am Sonntag nur ein Ziel: in der Bundesliga gegen den SC Sand wieder "zurück in die Erfolgsspur" zu finden. Das gelang mit einem 2:0 bei perfektem Wanderwetter.

Der Tabellensiebte aus Baden-Württemberg bot gegen die Bayern eine starke Defensive auf, mit der die Gastgeber zu kämpfen hatten. Besonders Torfrau Carina Schlüter verhinderte eine frühe Führung der Münchnerinnen und hielt in der 54. Minute einen Foulelfmeter von Simone Laudehr. Dennoch war die Elf von Trainer Thomas Wörle die aktivere Mannschaft und ging nach zahlreichen verpassten Torchancen dank Kapitänin Melanie Behringer in der 81. Minute mit 1:0 in Führung - wiederum durch einen Foulelfmeter. Die Münchnerinnen spielten zunehmend aggressiver und setzten die Badener unter Druck. Kurz vor dem Schlusspfiff verwertete Jill Roord eine Torchance und machte den 2:0-Heimsieg (90.) perfekt. Als "ein ausgeglichenes Spiel" wertete Stürmerin Mandy Islacker die Begegnung, erst zum Schluss hin habe ihr Team seine Stärken gezeigt und Chancen nutzen können.

Islacker selbst griff erst ab der 66. Minute ins Spielgeschehen ein und zeigte sich oft torgefährlich, doch der Abschluss wollte einfach nicht gelingen. "Renn doch los", schallte es einmal von der Tribüne. Doch es nützte nichts. Wieder einmal landete der Ball nach einer guten Vorlage knapp neben dem Tor. Die geringe Chancenverwertung von Islacker zieht sich konsequent von Spieltag zu Spieltag, seit die Essenerin vom 1. FFC Frankfurt zum Saisonbeginn an die Isar wechselte. Im Auftaktspiel gegen die SG Essen-Schönebeck zeigte sie Torjägerqualitäten und brachte den FC Bayern in der ersten Halbzeit (36. Minute) in Führung. Doch seitdem bleibt der Erfolg aus. Die Torschützenkönigin der vergangenen Saison mit 19 Treffern vergab im besagten Rückspiel gegen den LFC Chelsea in der Champions League eine hochkarätige Chance auf den Führungstreffer: Sechs Meter vor dem Tor zielte sie zu hoch. Auch in der Nationalmannschaft knirscht es aktuell im Getriebe, ihren Platz im Sturm vergab Bundestrainerin Steffi Jones zuletzt lieber an Tabea Kemme und Svenja Huth.

Es scheint, als hätte die Rückkehrerin mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Islacker selbst zeigt sich trotz des holprigen Einstands dennoch zufrieden mit ihrer Entwicklung bei den Bayern. Nach einer Verletzung müsse sie erst wieder zu alter Stärke finden, so das Resümee nach den ersten fünf Spieltagen. Die Stimmung bei den Bayern-Frauen war am Sonntag nach dem dramatischen Ausscheiden in der Champions-League zumindest wieder besser. Die verletzten Spielerinnen fanden während des Spiels auf der Tribüne sogar Zeit für ein paar Selfies.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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