Filmtipp des Tages:Im Auge des Betrachters

(Foto: Ala Eddine Slim)

Die Geschichte von der Schönen und dem Biest, modern insziniert und in Cannes mehrfach ausgezeichnet. Das Festival Kino der Kunst zeigt den tuniesisch-französischen Film "Tlamesse"

In Cannes 2019 uraufgeführt erzählt der mehrfach preisgekrönte zweite Spielfilm "Tlamesse" des tunesischen Regisseurs und Videokünstlers Ala Eddine Slim die Geschichte eines jungen Mannes, der nach dem Tod seiner Mutter aus der tunesischen Anti-Terror-Einheit desertiert und in die Wildnis flieht. Als Einsiedler überlebt er jahrelang in einer verlassenen Bauruine, bis er eines Tages eine Frau trifft, die sich - offensichtlich auch auf der Flucht vor irgendetwas oder irgendjemandem - im Wald verirrt hat. Er verschleppt sie in seinen Unterschlupf und versteckt sie vor den Suchtrupps ihres reichen Gatten. Die zeitgenössische Variante des Märchens von der Schönen und dem Biest, in welcher das ungleiche Paar nur durch telepathischen Augenkontakt kommuniziert, läuft beim Festival Kino der Kunst in der Reihe "Magic & Beauty". Eine bildstarke Parabel über das extreme Schicksal zweier völlig unterschiedlicher Menschen.

Tlamesse , TUN/FRA 2019, Regie: Ala Eddine Slim (DE), Do., 29.Okt., 20 Uhr, HFF, und Fr. 20. Okt, 18 Uhr, City-Kinos

© SZ vom 29.10.2020 / lyn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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