Feldmoching:Neuer Versuch

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Starke Ähnlichkeit mit dem Haus von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky in Murnau konstatiert Unterländer für die Raheinstraße 3. (Foto: Peljak)

Der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer setzt sich für den Erhalt des alten Hauses an der Raheinstraße 3 ein

Von Simon Schramm, Feldmoching

Seit etwa zwei Jahren fürchten Feldmochinger Bürger um die Zukunft des historischen Gebäudes an der Raheinstraße 3. Das Haus steht auf einem Areal nahe dem Bahnhof, auf dem in den kommenden Jahren eines der beiden neuen Wohngebiete entsteht, mit denen Feldmoching um einiges wachsen wird. Ein Versuch der Aktionsgemeinschaft "Rettet den Münchner Norden" war gescheitert, das Gebäude als schützenswertes Zeitzeugnis zu erhalten. Jetzt unternimmt der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer einen weiteren Vorstoß.

Der Eigentümer, das Immobilienunternehmen CA Immo, hat für das Wohnhaus einen Zweckentfremdungsantrag gestellt, mit dem Ziel, es abzureißen. Ein baubiologisches Gutachten habe leider ergeben, dass das Gebäude komplett durchfeuchtet und verschimmelt sei, teilt der Pressesprecher des Unternehmens, Markus Diekow, mit. Die Instandsetzung des Gebäudes wäre aus immobilienwirtschaftlicher Sicht unwirtschaftlich, so Diekow. Nach Angaben des Pressesprechers hat das Unternehmen nachgewiesen, dass es den Abriss ausgleichen und neuen Wohnraum schaffen werde, daher sei der Antrag auch genehmigt worden. Dennoch warte die CA Immo derzeit noch mit dem Abbruch des Gebäudes. Gemeinsam mit dem Stadtbezirk und der Landeshauptstadt will das Unternehmen nach Diekows Darstellung über die Zukunft des alten Hauses entscheiden.

Joachim Unterländer, der CSU-Landtagsabgeordnete für den Münchner Norden, hat sich unterdessen ausdrücklich an den Generalkonservator des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, Mathias Pfeil, und an CA Immo gewandt und für den Erhalt und die Renovierung des Gebäudes plädiert. "Das Haus ähnelt, wie örtliche Initiativen zu Recht feststellen, sehr stark dem früheren Wohngebäude und heute als Museum genutzten Murnauer Anwesen von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky", argumentiert Unterländer.

"Darüber hinaus gibt es bei den Feldmochinger Vereinen ein herausragendes Anliegen, dass neben der eher für sportliche Zwecke genutzten Mehrzweckhalle noch ein Vereinsheim geschaffen werden kann", stellt er fest. Unterländer bittet die Denkmalpfleger um eine erneute Überprüfung, ob es sich um ein zu schützendes Objekt handelt. Käme das Landesamt zu diesem Schluss, wäre das Gebäude vor dem Abriss gerettet. Eine Verwendung als Vereinsheim hält der Landtagsabgeordnete für denkbar: Es dürften nicht die Chancen ungenutzt bleiben, die auch von Bezirksausschussvertretern thematisiert worden seien, das Haus für eine entsprechende Nutzung zu erhalten. Anwohner hatten auch angeregt, das Gebäude als Café, Museum oder als Quartiershaus in der neuen Siedlung zu nutzen.

© SZ vom 29.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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