Feldmoching:Die Bürger reden mit

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Bezirksausschuss empfiehlt, sich im Neubaugebiet entlang der Ratold- und Raheinstraße an den bereits bestehenden Hochhäusern zu orientieren

Von Simon Schramm, Feldmoching

Wie hoch wird das Neubaugebiet entlang Ratold- und Raheinstraße? Nach dem Bürgerworkshop im Herbst hat das Planungsreferat für das Großprojekt östlich der Bahnstrecke in Feldmoching nun den Entwurf des Eckdatenbeschlusses erstellt und dem Bezirksausschuss (BA) Feldmoching-Hasenbergl vorgelegt. Der BA hat dem Referat ausdrücklich empfohlen, die im Entwurf als möglich angesprochene Überschreitung des Höhenprofils an die bestehenden Hochhäuser anzupassen und bei der Ausführung eine hoch-schallabsorbierende Fassade zu wählen. Schallschutzwände kommen laut Entwurf nur zum Schutz ebenerdiger Freiflächen in Betracht. Gleichzeitig möchte der Bezirksausschuss, dass im ganzen Planungsgebiet der Bau von Tiefgaragen möglich ist. Bevor mit Blick auf das Grundwasser eine mögliche Tiefenbegrenzung ausgesprochen werde, solle das Wasserwirtschaftsamt ein Gutachten einholen.

Das Immobilienunternehmen CA Immo möchte auf dem etwa 9,5 Hektar großen Areal rund 600 Wohnungen bauen. In der Februar-Sitzung des Bürgergremiums wies Lokalpolitiker Max Bauer (CSU) darauf hin, dass im Neubaugebiet auch Räume für Vereine und Gemeinschaftsräume für Bewohner notwendig seien. Seine Anregung wurde einstimmig aufgegriffen und in den Empfehlungen ergänzt. Der Bezirksausschuss fordert außerdem, dass der Straßenraum der Ratoldstraße kein neues Verkehrsaufkommen anlocken und deshalb schmal gehalten werden soll. Mit einzelnen Verschwenkungen solle zudem der Verkehr verlangsamt werden. Besucherparkplätze sollen zu 50 Prozent auf Privatgrund nachgewiesen werden.

Wenn der Stadtrat den Entwurf im März beschließt, wird der städtebauliche Wettbewerb ausgelobt. Bei einer Informationsveranstaltung des Preisgerichts zum Wettbewerb sollen die Bewohner die Möglichkeit haben, ihre Anliegen noch einmal direkt vorzubringen. Die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung werden als Planungsvorgaben und Hinweise in den Wettbewerb einfließen. Oft betont: Im Neubaugebiet soll der dörfliche Charakter Feldmochings gewürdigt und eine soziale Infrastruktur geschaffen werden. Da der bestehende Discounter am Bahnhof wahrscheinlich erweitert und am Walter-Sedlmayr-Platz ein neuer Supermarkt gebaut wird, könnten im Neubaugebiet womöglich Geschäfte mit anderem Angebot gebaut werden, wie ein Drogeriemarkt oder Gastronomie. Im Planungsgebiet sollen jeweils zwei Einrichtungen wie sechs Krippen- und Kindergartengruppen berücksichtigt und viel Grün- und Freiflächen geschaffen werden, vielleicht auch ein Ärztehaus und Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren.

Ob das alte Gebäude in der Raheinstraße 3 abgerissen wird, ist noch nicht entschieden. Die CA Immo hat einen Zweckentfremdungsantrag gestellt. Wenn dieser positiv beschieden werde, sei der Abbruch möglich, sagte der BA-Vorsitzende Markus Auerbach (SPD) hin, das Gebäude sei derzeit aber statisch noch einwandfrei und würde sich für eine nachbarschaftliche Nutzung eignen.

Offen ist immer noch, ob im nördlichen Teil des Areals eine Berufsschule gebaut wird. Markus Auerbach hat im Gespräch mit dem Referat für Bildung und Sport erfahren, dass das Referat den Standort für das Fachgebiet "KfZ-Technik" nicht geeignet halte, es nun aber die Überlegung gebe, dort möglicherweise eine Schule des Fachbereichs "Farbe und Gestaltung" zu errichten. Möglich ist aber auch, dass gar keine Berufsschule gebaut wird und die Fläche stattdessen dem Wohnungsbau zugeschlagen wird.

© SZ vom 15.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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