Feldmoching:Beschleunigung für den Norden

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Express-Buslinie soll Garching mit U-Bahnhof Feldmoching verbinden

Von Martin Mühlfenzl, Feldmoching

Wer von oben auf den Münchner Norden blickt, erkennt ein eng geflochtenes Netz aus einigen der meistbefahrenen Bundesstraßen und Autobahnen der Republik: A 9, A 92, A 99 sowie B 13, B 471 und B 388. Asphaltierte Trassen - so weit das Auge reicht. Doch den rasant zunehmenden Verkehr können sie schon längst nicht mehr bewältigen. Der Landkreis schickt sich daher an, mit innovativen und kreativen Lösungen, den drohenden Verkehrsinfarkt zu vermeiden. Etwa mit einer Stadtbahn von Garching über Ober- bis Unterschleißheim. Doch bis die Trambahn kommt, werden noch Jahre vergehen. Daher haben die Kreispolitiker auf dieser wichtigen tangentialen Verbindung vorerst einen Expressbus nach Münchner Vorbild ins Auge gefasst. Mehr noch: Der Bus soll bis zur U 2 nach Feldmoching verlängert werden.

Die Idee, die Nordtangente bis in die Landeshauptstadt zu führen, geht zurück auf einen Antrag der SPD-Fraktion im Kreistag. Die Sozialdemokraten haben auch den Einsatz eines Expressbusses ins Spiel gebracht. Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck (SPD) sagte im Mobilitätsausschuss des Kreistags, die Verbindung zwischen der U2 im Westen und der U 6 im Osten könne einen wichtigen Beitrag leisten, "um Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr zu bewegen". Für ihn sei dabei nicht entscheidend, ob konkret der U-Bahnhof Feldmoching angefahren wird. "Es gibt auf der Linie U 2 auch andere Möglichkeiten."

Dass der nördliche Landkreis zwingend neue tangentiale Verbindungen benötigt, ist sowohl unter den Bürgermeistern als auch unter den Kreisräten unbestritten. Unterschleißheims CSU-Kreisrätin Brigitte Weinzierl machte in derselben Ausschusssitzung deutlich, wie eng die Beziehungen insbesondere der Städte Unterschleißheim und Garching untereinander seien: "Gerade die Pendlerbeziehungen nehmen immer weiter zu. Es braucht einfache Verbindungen."

Denn der Norden ist die Wachstumsregion des Landkreises München schlechthin. Die Stadt Unterschleißheim, bevölkerungsreichste Kommune des Landkreises, hat längst die Marke von 30 000 Einwohnern überschritten und wächst immer weiter. Gleiches gilt für die Stadt Garching und die Gemeinde Oberschleißheim. Die drei Kommunen erleben zudem eine andere Form des Wachstums: Garching-Hochbrück, Unterschleißheim und auch Oberschleißheim sind die Entwicklungsschwerpunkte der Region, wenn es um Forschung, Innovation und Lehre geht. Etwa mit der Technischen Universität München in Garching, dem Business-Campus in Unterschleißheim samt einem Zentrum für autonomes Fahren sowie der tierärztlichen Fakultät in Oberschleißheim. Diese Zentren, so die einhellige Meinung der Kreispolitiker, müssten zwingend miteinander verknüpft werden.

© SZ vom 16.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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