FC Unterföhring:Zwei Elfer, zwei Reaktionen

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Unterföhring erkämpft sich ein 2:2-Remis in Holzkirchen, obwohl der FC zwei Elfmetertore kassiert und zweimal in Rückstand gerät. Leonard Mayer glänzt am Ende mit einem Dropkick.

Von Gerhard Fischer , Holzkirchen/Unterföhring

Der FC Unterföhring kassierte zwei Elfmetertore. Er lag zweimal im Rückstand. Und er schaffte doch noch ein 2:2 beim TuS Holzkirchen. Das hatte etwas Wackeres, etwas Tapferes - auch weil das Ambiente ein wenig dramatischer war als sonst: Es regnete unaufhörlich, der Platz war schlecht bespielbar, die Trikots und die Frisuren wurden nass und nässer, und bei so einem Fritz-Walter-Wetter werden Fußball-Helden geboren, in der Bayernliga Süd eben etwas kleinere.

Der größte der kleinen Fußball-Helden war an diesem Samstag Marco Höferth. Der 30-Jährige hat mal für die deutsche U18-Nationalelf und für Bayern München II gespielt. Mittlerweile ist er in Holzkirchen und in der Bayernliga gelandet, eine Liga, die selten Spieler präsentiert wie Höferth. Alles, was der Mittelfeldspieler machte, wirkte durchdacht. Bevor er die Bälle bekam, guckte er schon, wohin er sie weiter spielen könnte. So beschleunigte er das Spiel des TuS Holzkirchen. Es war nur folgerichtig, dass er das 1:0 erzielen durfte - auch wenn ein Elfer helfen musste.

Daniel Shorunkeh-Sawyerr, der Torwart des FC Unterföhring, foulte in der 20. Minute etwas ungelenk den TuS-Stürmer Sebastian Hahn. Höferth schoss den Strafstoß mit links in die rechte untere Ecke. Der Keeper war dran, aber der Schuss war zu scharf, um ihn bremsen zu können.

Unterföhring, das die erste Hälfte etwas verschlafen hatte, glich kurz nach der Pause aus. Michael Marinkovic war zwar von drei Gegenspielern umstellt, aber er löste sich, zog von links zur Mitte und schoss mit rechts aus zwölf Metern ins Tor der Gastgeber. Das Spiel war fortan ausgeglichen, aus Holzkirchens Sicht war es schade, dass der angeschlagene Marco Höferth ausgewechselt werden musste.

Höferth war nicht mehr auf dem Platz, als es den zweiten Elfmeter für Holzkirchen gab. Zunächst hatte Andreas Maurer an den linken Pfosten des Föhringer Tores geschossen. Dem Abpraller liefen hinterher: Maximilian Preuhs (Holzkirchen, vorne) und Florian Bittner (Unterföhring, dahinter). Preuhs war gerade dabei, den Strafraum zu verlassen, da trat ihm Bittner in die Hacken. "Das muss er cleverer lösen", sagte Föhrings Trainer Peter Faber, "das war ehrlich gesagt Dummheit - genauso wie sich unser Torwart beim ersten Elfmeter dumm verhalten hat." Gilbert Diep verwandelte den zweiten Elfmeter.

Dass die Föhringer erneut mit einem Tor zurückschlugen, lobte Faber als "gute Reaktion" seiner Mannschaft. Es war außerdem ein schöner Treffer. Alpay Özgül, der an der Strafraumgrenze stand, köpfelte den Ball in den Sechzehner hinein, wo der alleine gelassene Leonard Mayer mit einem Dropkick das 2:2 erzielte.

© SZ vom 27.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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