FC Unterföhring:Erleichtert

Lesezeit: 2 min

Hab ihn: Torhüter Daniel Sturm hielt einen Elfmeter und zeigte weitere spektakuläre Paraden. (Foto: Claus Schunk)

Das Schlusslicht feiert im 16. Anlauf endlich den ersten Saisonsieg: Matchwinner beim 2:1 in Fürth ist Torhüter Daniel Sturm.

Von Matthias Schmid, Fürth/Unterföhring

Nach dem Schlusspfiff fielen einige Spieler des FC Unterföhring einfach um. Sie lagen auf dem Rasen des Stadions am Ronhof, erschöpft und müde. Dieses Bild hat man in dieser Spielzeit in der Regionalliga schon häufig gesehen, streng genommen 15 Mal. So viele Spieltage sind seit Saisonbeginn vergangen. Am Samstag gab es allerdings einen feinen Unterschied. Die Unterföhringer lagen wieder erschöpft und müde auf dem Rasen - aber sie lächelten. Im 16. Spiel holte der Aufsteiger seinen ersten Sieg, er entführte beim 2:1 (0:0) drei Punkte aus Fürth. "Das war nicht zu erwarten auswärts", gab Cheftrainer Peter Faber zu.

Nach der 1:5-Niederlage im Heimspiel gegen den VfR Garching verfestigte sich die Gewissheit, dass der Aufsteiger auch der erste Absteiger ist. Man fand niemanden mehr, der Hoffnung auf eine Genesung hatte, Unterföhring lag wie ein schwerkranker Patient auf der Intensivstation, auch Faber hatte in seinem ersten Spiel kein Heilmittel gefunden. Aber innerhalb einer Woche kann viel passieren - bisweilen ereignen sich sogar medizinische Wunder. Denn der Patient lebt, wie der überraschende 2:1-Erfolg durch Tore von Masaaki Takahara (50.) und Andreas Faber (71.) nun zeigt. "Die Mannschaft hat alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", stellte Faber fest und fügte hinzu: "Natürlich sind wir mehr als erleichtert."

Peter Faber ist ein Mensch, der sein Inneres gerne im Inneren behält. So ruhig und analytisch, wie er zuletzt das 1:5 gegen Garching kommentierte, so ruhig und analytisch bli eb er auch nach dem ersten Saisonsieg. "Es war eine gute Leistung der gesamten Truppe", fand er. Torhüter Daniel Sturm hatte großen Anteil daran, dass Unterföhring mit einem 0:0 in die Pause ging.

Fürth hatte die erste Hälfte dominiert, die Franken machten das Spiel, aber halt nicht die Tore, weil Sturm über sich hinauswuchs. Zunächst wehrte er mit einem irren Reflex den Elfmeter des Zweitliga erprobten Sebastian Ernst ab (11. Minute), um kurz vor der Pause in einer Eins-gegen-eins-Situation gegen Stefan Maderer bravourös einen Gegentreffer zu verhindern.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Unterföhringer mutiger, sie spielten entschlossener nach vorne und vor allem: Nach einem lehrbuchreifen Konter führten sie plötzlich 1:0. Nach einem Fürther Eckball eroberten die Gäste den Ball, über Pascal Putta und Malcom Olwa-Luta kombinierten sie sich rasch nach vorne, ehe Takahara den wunderbaren Spielzug abschloss. Es war dann Peter Fabers Neffe Andreas, der seinem Onkel endgültig einen schönen Nachmittag bescherte. Einen missglückten Pass von Fürths Torhüter Timo Königsmann lupfte Faber gefühlvoll über den Keeper hinweg zum 2:0 ins Tor. Der Fürther Anschlusstreffer kam zu spät. "Die Saison", befand Peter Faber, "fängt für uns jetzt erst an".

© SZ vom 23.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: