FC Unterföhring:Auf Hüfthöhe

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Turm in mancher Schlacht: Unterföhrings Kapitän Andreas Brandstetter droht wegen einer Hüftverletzung eine Pause. Er ging in Nürnberg schon nach 20 Minuten aus dem Spiel. (Foto: Claus Schunk)

Nach dem ersten Saisonsieg verliert das Schlusslicht in Nürnberg 0:5. Kapitän Brandstetter muss verletzt raus.

Von Stefan Galler, Unterföhring

Vor der Reise zum Valzner Weiher war man beim FC Unterföhring immerhin gedämpft optimistisch gewesen. Schließlich hatte der erste Regionalligasieg für den Aufsteiger vor einer Woche nur etwa zehn Kilometer von Nürnberg entfernt bei der SpVgg Greuther Fürth (2:1) Kräfte freigesetzt bei der Mannschaft von Trainer Peter Faber. "Es ist ihr zu gönnen, dass sie sich endlich belohnt hat", sagte der Coach vor der nächsten Fahrt nach Mittelfranken. Und ergänzte: "Ich hoffe, dass sich das auf die nächsten Spiele positiv auswirkt, wir wollen es den Nürnbergern auf alle Fälle so schwer wie möglich machen, gegen uns drei Punkte zu holen." Das sollte jedoch nicht so ganz hinhauen: Schon nach einer guten Viertelstunde führte der 1. FC Nürnberg II mit 2:0, am Ende hieß es 5:0 für den Tabellendritten, der damit seinen sechsten Sieg in Serie einfahren konnte.

Womöglich hatte der Coup der Föhringer in Fürth beim Club die Alarmglocken schrillen lassen und dazu geführt, dass der Favorit mit noch größerer Konzentration ins Spiel ging. FCN-Trainer Rainer Geyer äußerte sich nach der Partie jedenfalls in diese Richtung: "Unterföhring hat letzte Woche ein Ausrufezeichen gesetzt. Wir haben es geschafft, dass sie keine richtige Torchance hatten."

In der Tat dominierte vom Start weg Nürnberg das Geschehen, Erik Engelhardt schloss schon in der zehnten Minute ein erstes Solo mit einem 15-Meter-Schuss zum 1:0 ab. Sieben Minuten später war der Traum vom Punktgewinn für die Gäste dann auch praktisch schon vorbei, Manuel Feil und Maximilian Krauß bereiteten vor, Andreas Knipfer traf aus halbrechter Position ins entfernte Eck - 2:0 (17.). Als kurz danach auch noch ausgerechnet Kapitän Andreas Brandstetter raus musste, war das der nächste heftige Rückschlag für die Unterföhringer. "Er hat sich das Bein direkt an der Hüfte verdreht, es sieht für das nächste Spiel am Dienstag gegen Schweinfurt nicht gut aus", sagte Peter Faber am Sonntagnachmittag.

Die Nürnberger zeigten wenig Mitleid mit den gebeutelten Gästen, zwar trafen sie vor der Pause trotz drückender Überlegenheit nicht mehr, dafür unmittelbar nach dem Seitenwechsel, als Feil diesmal Simon Rhein bediente und jener aus 20 Metern flach ins Ziel traf (51.). Die FCN-Reserve ließ nicht locker, abermals Engelhardt stellte auf 4:0, wieder hatte der starke Manuel Feil die Vorarbeit geleistet (77.). Drei Minuten vor dem Ende setzte Feil selbst dann per Foulelfmeter den 5:0-Schlusspunkt.

Föhrings Trainer hatte kein Problem mit der Niederlage, sehr wohl aber mit der Höhe: "Du kannst in Nürnberg verlieren. Aber fünf Gegentore - darüber werden wir am Montag im Training reden müssen", sagte Peter Faber. Klar habe man gedacht, "einigermaßen mitspielen zu können", das frühe Gegentor und das verletzungsbedingte Ausscheiden Brandstetters hätten diese Hoffnung jedoch schon bald zerstört. Nun gelte es, schnell wieder zur Basisarbeit zurückzukehren und sich auf den nächsten "Gegner mit großer Qualität" (Faber) vorzubereiten; Schweinfurt ist punktgleich mit Nürnberg II derzeit Vierter.

FCN-Trainer Rainer Geyer war am Ende froh, dass sein Team den Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen hatte: "Wir haben im richtigen Moment unsere Tore gemacht."

© SZ vom 30.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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