FC Ismaning:Mehr Aufwand als Ertrag

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Ismaning zeigt beim 0:0 in Donaustauf erste Ermüdungserscheinungen. Die gute Nachricht: Die Stürmer Orhan Akkurt und Angelo Hauk sind zurück aus dem Urlaub.

Nullnummern gibt es solche und solche. Beim Unentschieden zwischen dem SV Donaustauf und dem FC Ismaning gestaltete sich die erste Halbzeit ergebnisgerecht langweilig, die zweite hatte dagegen Dampf. "Wenn man auf das Ergebnis schaut, denkt man, es war ein chancenarmes Spiel, aber es war nicht so", sagte Ismanings Trainer Mijo Stijepic nach dem Spiel.

Schon nach vier Minuten hatte Ismaning eine dieser dicken Chancen: Nach einer Ecke kam der Ball auf den Fuß von Daniel Weber, der nahm ihn direkt, und Donaustaufs Torwart konnte den satten Schuss gerade noch raustauchen. "Die muss sitzen", sagte Stijepic. In beiden Halbzeiten hatte Ismaning zuerst mehr vom Spiel. Bis auf die Möglichkeit von Fischer bot die erste Hälfte aber genau ein solch einlullendes Ballgeschiebe, wie es ein 0:0 suggeriert. Ismaning lief an, das verletzungsgeschwächte Donaustauf blieb extrem passiv. Torraumszenen gab es für die Zuschauer keine, die beste Gelegenheit für Donaustauf war ein 30-Meter-Freistoß, bei dem Ismanings Sebastian Fritz einmal die Fäuste hochschnellen lassen musste.

Deutlich knackiger wurde es dann im zweiten Abschnitt, als Ismaning wieder bemühter und strukturierter begann und den Ball am Fuß hatte. In der 50. Minute bekamen die Ismaninger außerdem einen numerischen Vorteil, Donaustaufs Jasmin Abdihodzic musste nach grobem Foulspiel vom Platz. Taijiro Mori egalisierte die Spieleranzahl aber schon zehn Minuten später. Bei einem Konter foulte er und ging mit Gelb-Rot in die Kabine. "Ich mache ihm da keinen Vorwurf, die zweite gelbe Karte, da muss er hin", sagte Stijepic. Bei Zehn gegen Zehn verlor Ismaning dann die Orientierung. "Es hat nach unserer Gelb-Roten so ausgeschaut, als ob sie einen Mann mehr haben. Ich habe da keine klaren Ansagen von draußen gemacht", sagte Stijepic selbstkritisch. Donaustauf wurde pieksiger, unangenehmer, wollte die Ismaninger in enge Situationen locken und dann gewohnt überfallmäßig umschalten. Man habe sich im Spielaufbau zu leicht in diese Pressingfallen leiten lassen, sagte Stijepic. "80, 90 Prozent ihrer Chancen waren unsere eigene Schuld." Nikica Filipovic hatte mehrere gute Abschlüsse, Mario Baldauf verfehlte den Ismaninger Kasten vom Sechzehner ebenfalls knapp (68.).

Frischer Wind im Sturm: Orhan Akkurt und Angelo Hauk kehren aus dem Urlaub zurück

Stijepic machte bei seiner Mannschaft auch Müdigkeit aus: "Einige haben jetzt schon sehr viele Spiele in den Beinen, und mein Spiel ist sehr laufintensiv." Da tut es gut, dass die beiden Stürmer Orhan Akkurt und Angelo Hauk aus dem Urlaub zurück und ab nächster Woche wieder Kandidaten für die Startelf sind. Hauk hätte das Spiel in der 81. Minute sogar noch entscheiden können, als er allein vor dem Tor freigespielt wurde. Er verzog aber.

Es wäre ein glücklicher Sieg gewesen. Das Unentschieden sei letztlich leistungsgerecht, urteilte Stijepic. Für das nächste Heimspiel gegen Türkspor Augsburg will er in der Defensive wieder mehr Ordnung sehen: "Wir brauchen wieder Kompaktheit." Sich selbst nimmt er von der Forderung nach Verbesserung nicht aus: Er habe die Mannschaft eventuell in der letzten Zeit mit zu vielen Systemen gegen den Ball spielen lassen und so verwirrt.

© SZ vom 09.09.2019 / fdi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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