FC Ismaning:Immer hinterher

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Gut gewässert, schlecht gelaufen: Anton Siedlitzki (rechts) und sein FC Ismaning verloren auch das zweite Heimspiel der Saison. (Foto: Claus Schunk)

Die Stijepic-Elf offenbart gegen Kirchanschöring Sprintschwächen und verliert 2:3.

Von Christoph Leischwitz, Ismaning

In der Halbzeit liefen die Rasensprenger, und das war aus mehrfacher Hinsicht überflüssig. Zum einen schüttete es in der zweiten Halbzeit beim Spiel des FC Ismaning gegen den SV Kirchanschöring ganz gehörig. Zweitens hatten die Gastgeber auch schon vorher Probleme mit dem stets gut gewässerten Geläuf: Manchmal ging es für die Abwehr ein bisschen zu schnell. Letztlich verloren die Ismaninger das Bayernliga-Spiel auch deshalb 2:3 (0:2), weil sie zweimal schlicht übersprintet worden waren. "Wie wir uns da in Rückwärtsbewegung angestellt haben, das gibt mir schon ein bisschen zu denken", sagte Mijo Stijepic nach der zweiten Heimspiel-Niederlage - seine bislang sechs Punkte hat der FC auswärts geholt.

Wer zu langsam ist, das kommt erschwerend hinzu, muss dann auch noch mehr hinterher laufen. Die ersten beiden Gegentore waren sehr früh gefallen. Beim 0:1 sprintete Kirchanschörings Manuel Omelanowsky seinem Ismaninger Gegenspieler Nils Ehret einfach davon, obwohl dieser zunächst einen kleinen Vorsprung hatte. Den Torschuss bekam Keeper Sebastian Fritz noch an den Fuß, von dort aber segelte der Ball noch in hoher Flugkurve ins Netz (4.). "Da war der Nils halt langsamer", sagte Stijepic, der als Trainer natürlich noch nach anderen, tieferen Gründen sucht. Wenn man schon langsamer sei, "dann muss ich eben schauen, dass ich überhaupt nicht erst in diese Situation komme", findet er. Womöglich habe man im ganzen Ablauf so schlecht verteidigt, weil man insgesamt ein bisschen zu offensiv aufgetreten sei.

Schon nach zwei Minuten hatte Angelo Hauk die erste Ismaninger Chance gehabt, SV-Torwart Stefan Schönberger konnte den etwas zu schwach geratenen Kopfball aber gerade noch parieren. Schönberger war es auch, der mit einer Fußabwehr gegen Maximilian Siebald den Konter zur Führung einleitete. Die Ismaninger waren zu weit aufgerückt und bekamen bei der Ballstafette im Mittelfeld keinen Zugriff. "Vielleicht dachten alle: Ach, Kirchanschöring, da passiert schon nix", ärgerte sich Stijepic. Immerhin hatte Ismaning unter der Woche 3:1 in Pullach gewonnen, die Gäste aus dem Chiemgau waren bei Spitzenreiter Wasserburg 0:5 unter die Räder gekommen. Das 0:2 fiel nur zwei Minuten später, erneut sah Ehret nicht gut aus, der Ball war in der eigenen Hälfte aber auch viel zu leicht verloren gegangen. Diesmal traf Tobias Schild (6.).

Der FC konnte nicht viel dafür, dass er zurück ins Spiel fand. Eine harmlose Flanke aus dem Halbfeld köpfelte der Kirchanschöringer Lukas Pöllner völlig unbedrängt ins eigene Kreuzeck (38.). Danach machte Stijepics Elf aber auch noch Betrieb, als sie nur noch zehn waren: Daniel Weber sah nach einer knappen Stunde Gelb-Rot wegen einer ungestümen Aktion an der Eckfahne (59.). Stijepic fand die Gäste auch danach immer noch sehr defensiv eingestellt, "wir hatten die Chancen, und das in Unterzahl", sagt er. Eine nutzte Hauk dann auch zum 2:2 (77.), da war es ausnahmsweise mal bei Ismaning recht schnell gegangen. Kurz vor Schluss war es dann an Markus Neuber, nur wenige Minuten zuvor eingewechselt, sich von Omelanowsky übersprinten zu lassen. Die anschließende Hereingabe verwertete dann Schild per Abstauber (90.+1).

Allzu große Sorgen wollte sich Stijepic nun aber nicht machen, immerhin sei die Leistung "in dreieinhalb von vier Spielen ordentlich" gewesen. Wenn man aber am Freitagabend in Wasserburg die Gegner ebenfalls immer nur begleite, so der Coach, dann werde man beim Tabellenführer ganz sicher keinen schönen Abend verleben.

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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