Fantasy-Filmfest:Punks und Provokateure

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Das Fantasy-Filmfest ist dieses Jahr etwas kürzer, die Filme sind so verrückt wie eh und je. Ob amerikanische Sci-Fi-Fantasy, russisches Raumschiffdrama oder südkoreanischer Thriller - die Vielfalt ist groß.

Von Josef Grübl

Es ist das wohl schönste Kompliment der Kinowoche: "You are punk as fuck", sagt der Held des amerikanischen Independentkomödie Dinner in America zu der jungen Frau, die ihm nicht nur auf Schritt und Tritt folgt, sondern auch heimlich in ihn verliebt ist. Übersetzen sollte man das besser nicht, aber der Film läuft sowieso in der englischen Originalfassung, als sogenanntes "Centerpiece" beim diesjährigen Fantasy-Filmfest (Samstag, 19.9., 17.45 Uhr).

Der Film von Adam Rehmeier erzählt von einem Punk (Kyle Gallner), der bei Arzneimitteltests mitmacht und sich bei spießigen Vorstadtfamilien durch schnorrt. Dabei trifft er auf ein scheinbar geistig zurückgebliebenes Mädchen (Emily Skeggs), das sich von seinen rassistischen und homophoben Sprüchen nicht abschrecken lässt; irgendwann werden sie sogar ein Paar. "Punks not dead", heißt es seit knapp 40 Jahren, dieser Festivalliebling aus Sundance beweist es. Das gilt auch für das restliche Programm des Fantasy-Filmfests, das sich vom regulären Kinobetrieb absetzen möchte, das auch im 34. Jahr unbequem sein will, rebellisch und provokant.

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Da wäre zum Beispiel der Eröffnungsfilm Palm Springs, in dem zwei Nonkonformisten (Cristin Milioti und Andy Samberg) denselben Tag immer und immer wieder erleben. Dass die Idee geklaut ist? Egal. Viel Spaß verspricht diese Komödie trotzdem (Mi., 16.9., 19.30 Uhr). Das Festival muss dieses Jahr etwas kürzer ausfallen, an fünf Tagen werden 21 Filme gezeigt. Viele davon sind blutig, verrückt und verstörend, der südkoreanische Thriller Bring Me Home etwa (Do., 17.9., 17.15 Uhr) oder der taiwanesische Zombie-Film Get the Hell Out (So., 20.9., 14.45 Uhr). Neue Impulse im Science-Fiction-Genre versprechen die südafrikanische Horrorkomödie Fried Barry (Sa., 19.9., 22.45 Uhr) oder das russische Raumschiffdrama Sputnik (Do., 17.9., 19.45 Uhr).

34. Fantasy-Filmfest , Mi., 16., bis So., 20. September, Cinema, Nymphenburger Straße 31, www.fantasyfilmfest.com

© SZ vom 10.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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