Der mit einer großen Summe geflohene Münchner Geldtransportfahrer ist gefasst. Er wurde bereits am Freitagabend an der ungarisch-serbischen Grenze festgenommen, wie die Münchner Polizei am Samstag mitteilte.
Der 29-jährige Serbe habe versucht, zu Fuß einen Grenzübergang in Richtung seines Heimatlandes zu passieren. Der Mann steht im Verdacht, sich am Donnerstag in München mit einem Geldtransporter abgesetzt zu haben, während seine beiden Kollegen sich für kurze Zeit in einer Bank aufgehalten hatten.
Rijad K. ist noch immer mit dem Geld auf der Flucht. Zeugenaussagen weisen auf einen Komplizen hin.
Bei dem dreisten Coup waren ihm wohl mehr als eine Million Euro in die Hände gefallen. Eine Fahndung nach ihm mit Polizeihunden und Hubschraubern war zunächst erfolglos geblieben. Über die genauen Umstände hätten der Münchner Kripo daher auch am Sonntag noch keine genaueren Informationen vorgelegen, man warte auf detaillierte Informationen vom Bundeskriminalamt (BKA), sagte ein Polizeisprecher: "Wir wissen weder, ob er alleine oder zusammen mit anderen Verdächtigen festgenommen worden ist, noch haben wir Informationen darüber, ob er bei der Festnahme die Beute bei sich hatte." Man werde nun umgehend die Auslieferung des 29-Jährigen beantragen. Da dies über das BKA laufe, brauche das seine Zeit.
Den Ablauf der Tat hatte die Polizei schnell rekonstruiert: Rijad K., der nur als Leiharbeiter bei der Sicherheitsfirma Prosegur beschäftigt war, fuhr Donnerstagmorgen zusammen mit zwei Kollegen eine dienstliche Tour durch München. Vor einer Bäckerei ließ er die beiden aussteigen. Sobald die Kollegen eine Bank betreten hatten und außer Sichtweite waren, fuhr Rijad K. mit dem Geldtransporter davon
Da der Lieferwagen aber über einen Sender leicht zu orten gewesen wäre, stellte er den Wagen ganz in der Nähe auf einem Parkplatz wieder ab, nahm das Geld und verschwand.
Auf die Mithilfe von Zeugen hoffend, hatte die Polizei Details über den Verdächtigen sowie ein Foto des 26-Jährigen veröffentlicht.