Fahndung der Münchner Polizei:Polizei zeigt Bild der Frauenleiche

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Mit diesem rekonstruierten Bild sucht die Polizei nach Hinweisen auf die Identität der jungen Frau, die Anfang Januar tot in einer Kompostieranlage gefunden wurde. (Foto: Polizeipräsidium München/dpa)

Bundesweite Ermittlungen und ein DNA-Abgleich haben nichts gebracht: Nach fast zwei Wochen ist noch immer unklar, wer die tote Frau ist, die in einer Münchner Kompostieranlage gefunden wurde. Jetzt hat die Polizei ein Bild der Leiche veröffentlicht - und hofft auf Hinweise.

Von Bernd Kastner

Die Polizei hat ein Bild der toten Frau veröffentlicht, die am 3. Januar auf dem Gelände der Kompostieranlage an der Tischlerstraße gefunden worden war. Das Gesicht der etwa 20 bis 30 Jahre alten Frau hat eine Zeichnerin des Landeskriminalamtes rekonstruiert aufgrund eines Fotos der Leiche. Es zeigt sie, "wie sie zu Lebzeiten ausgesehen haben könnte", sagt Markus Kraus, Chef der Mordkommission.

Trotz bundesweiter Ermittlungen, trotz Abgleich von Fingerabdrücken und DNA hat die Polizei immer noch keine Hinweise, wer die Tote sein könnte. Sie lag unter einer Eisschicht der mit Wasser gefüllten Grube neben dem Waldfriedhof in Großhadern, wo sie von einem städtischen Mitarbeiter bei einem Kontrollrundgang vor knapp zwei Wochen entdeckt wurde.

" Die Umstände sind mysteriös", sagt Kraus. Derzeit habe man keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod, weshalb auch keine Mordermittlungen liefen. Wahrscheinlich sei die Frau im Wasser ertrunken, das endgültige rechtsmedizinische Gutachten stehe aber noch aus. Sollte die Frau in die 3,30 Meter tiefe Grube gefallen sein und die beiden am Rand angebrachten Leitern nicht gefunden haben, könne es auch sein, dass sie sich aus eigener Kraft nicht aus dem kalten Wasser habe befreien können. Die Entfernung zwischen Wasseroberfläche und dem Beckenrand habe etwa 80 Zentimeter betragen, so Kraus.

Da die Leiche gefroren gewesen und damit konserviert worden sei, sei auch der Todeszeitpunkt schwer zu bestimmen. Womöglich sei die Frau schon im November gestorben. Veröffentlicht hat die Polizei auch das Foto eines Stiefels der Toten. Sie trug neuwertige, dunkelblaue Schnürstiefel mit cognacfarbenem Rand des Herstellers "Paul Green München" in Größe 36.

Die Tote hat Schuhe der Marke "Paul Green" und eine Uhr von "Guess" getragen. (Foto: Polizeipräsidium München/dpa)

Die Frau war 1,58 Meter groß, 48 Kilo schwer, schlank und hatte dunkelblonde Haare. Sie war bekleidet mit Jeans der Marke Mustang, von der die Größenangabe entfernt war. Ansonsten trug die Tote ein beigefarbenes Trägerhemd (Größe 40) und einen Slip (Größe 38) der Marke Mey, ein langärmliges Feinrippshirt von Ludwig Beck (Größe S), ein schwarzes Bustier von Tchibo und eine schwarze Seidenstrumpfhose. Gefunden wurde laut Polizei auch eine Armbanduhr der Marke "Guess?", die wahrscheinlich der Toten gehört hat. Sie schwamm auf einer Styroporplatte in der Sickergrube.

Bislang sind bei der Polizei 15 Hinweise, überwiegend aus der Bevölkerung, eingegangen, alle möglichen Spuren seien aber im Sande verlaufen. Sichere Hinweise auf die Herkunft der Frau gebe es ebenfalls noch nicht, wenn auch der Zustand ihrer Zähne auf Westeuropa hindeute.

Wer Hinweise auf die Identität der Toten geben kann, wird von der Kripo gebeten, sich im Polizeipräsidium unter der Telefonnummer 089/29 10-0 zu melden.

© SZ vom 16.01.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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