Polizei ermittelt:Leiche einer jungen Frau in Kompostieranlage entdeckt

Leiche in Kompostieranlage gefunden

Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpen Wasser aus der Senkgrube, damit die Polizei nach Hinweisen auf die Identität der Toten oder die Todesart suchen kann.

(Foto: dpa)

Der Mitarbeiter der städtischen Kompostieranlage im Stadtteil Hadern wollte nur einen Routinerundgang machen. Doch dann stößt er auf die Leiche einer jungen Frau. Die Polizei ermittelt - die Identität der Frau ist unklar.

Von Melanie Staudinger

Der Fund einer Frauenleiche in der städtischen Kompostieranlage in München-Hadern gibt den Ermittlern Rätsel auf. Die Identität der Toten und die genauen Todesumstände seien unklar, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Bisher gebe es keine Hinweise auf eine "Fremdeinwirkung".

Es soll sich um eine 20 bis 25 Jahre alte Frau handeln - 160 cm groß, 48 kg, schlank, mit dunkelblondem langen Haar. Die Leiche lag bekleidet - unter anderem mit blauen Jeans, braunen Schnürstiefeln, einem beigefarbenen Trägerhemd und einem khakifarbenen, langärmeligen Feinrippshirt - in einem mit mehreren Tausend Litern Wasser gefüllten Becken für Kompostabfälle. Offenbar ist die Frau dort ertrunken. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und will ein Verbrechen noch nicht ganz ausschließen.

Am Freitagabend um 21 Uhr ist die abgelegene Anlage an der Tischlerstraße 2 im hinteren Bereich noch immer hell erleuchtet. Es riecht nach Gartenabfällen. Die Feuerwehr pumpt die Reste des Wassers aus der Senkgrube ab und leitet sie in einen Kanal. Im Morast wollen die Polizeibeamten später nach Beweisen suchen.

Eigentlich wollte der Mitarbeiter der Kompostieranlage am frühen Nachmittag nur einen Routinerundgang machen. Ganz hinten in der Anlage entdeckte er aber unter der Eisfläche der Grube einen dunklen Fleck. Weil ihm das ungewöhnlich vorkam, schlug er ein Loch in die Eisfläche und sah den Kopf der Leiche. Er alarmierte sofort Polizei und Feuerwehr.

Die Polizei vermutete, dass die Leiche schon eine Weile im Wasser gelegen habe. Wie lange genau, sei bisher ungewiss. Es könne sich um Tage oder auch Wochen handeln. Der Körper der toten Frau wurde noch am Freitag zur Rechtsmedizin gebracht, ein erstes Ergebnis lieferten die Mediziner am selben Abend.

Eine Fremdeinwirkung sei wohl ausgeschlossen, hieß es. Genaueres sollen nun weitere Untersuchungen ergeben. Gleichzeitig durchforsten die Beamten die Vermisstendatenbank, in der Hoffnung, dort Hinweise auf die Frau zu finden - bislang jedoch ohne Erfolg.

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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