"Also, dann gehen wir auf die Pirsch", sagt Erwin Schneider, ergreift seine Kamera so beiläufig wegschauend wie andere ihr Handy und geht los. Der 85-Jährige blickt aus dem ersten Stock des Bayerischen Hofs runter ins Foyer. Dorthin, wo am Samstagabend wieder Geschrei, Geblitze und Gedränge herrschen werden. So klingt das, wenn Schneider und seine Kollegen beim Bayerischen Filmpreis oder Deutschen Filmball arbeiten. Für manche ist es der Höhepunkt des Münchner Gesellschaftskalenders, wenn die bekanntesten Namen der deutschen und früher auch internationalen Filmszene zusammenkommen. Für Erwin Schneider ist der Filmpreis vor allem eines: "langweilig". Erstens verdiene man nichts, sagt er, wenn hundert Kollegen das gleiche Bild machen. Und das ist dann auch noch fad, Promi vor Werbetafel. Wenn man weiß, wie und wo Schneider früher gearbeitet hat, ist langweilig vielleicht noch elegant ausgedrückt.
Gesellschaftsfotograf Erwin Schneider:"Ich hätte viel Geld verdienen können"
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Die Geheimnisse der Stars und Sternchen - Erwin Schneider kannte viele davon. Denn der Münchner Gesellschaftsfotograf war oft exklusiv dabei, bei Mario Adorf, Viktor von Bülow oder Wolfgang Fiereck. Aber er hatte seine Regeln.
Von Philipp Crone
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