Hochspannungsleitung Oberbachern-Ottenhofen:Es herrscht Gesprächsbedarf

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Ein Strommast bei Ottenhofen. Die finalen Standorte der Neubaumasten werden demnächst mitgeteilt. (Foto: Renate Schmidt)

Netzbetreiber Tennet organisiert wieder einen Infotag zum Bauprojekt. Diesmal stellt das Unternehmen die Feintrassierung für den Bereich Ottenhofen vor und kündigt zugleich ein weiteres Treffen mit der Bürgerinitiative an.

Von Regina Bluhme, Ottenhofen

Der Netzbetreiber Tennet stellt am Mittwoch, 5. Juli, in Oberneuching den aktuellen Planungsstand für die Hochspannungsleitung Oberbachern-Ottenhofen vor, deren geplanter Trassenabschnitt bei Ottenhofen auf Widerstand stößt. Diesmal geht es bei dem öffentlichen Infotag um die Feintrassierung. Das Projektteam stehe für Gespräche bereit, heißt es in der Ankündigung. Mit der Bürgerinitiative (BI) "Starkstromleitung ja, aber mit Abstand zu Ottenhofen und Neuching/Lausbach" hat das Unternehmen schon mehrfach Gespräche geführt, ein weiteres Treffen ist geplant. An seiner Favoritenstrecke hält Tennet fest.

Es ist unstrittig, dass die bestehende 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung von Oberbachern nach Ottenhofen erneuert werden muss. Die 50 Kilometer lange Strecke für den Ersatzneubau tangiert vier Landkreise und führt im Landkreis Erding über Ottenhofen. Der Netzbetreiber setzt auf eine Strecke in Bestandsnähe, die Bürgerinitiative von Ottenhofen kämpft für die Alternativstrecke "Finsinger Holz". Beide Varianten wären laut Regierung von Oberbayern möglich.

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Die Petition von Seiten der BI gegen die geplante Trasse hatte im Dezember vergangenen Jahres im Wirtschaftsausschuss des Landtags mehrheitlich Zustimmung erfahren. Man könne die Anliegen durchaus nachvollziehen, hieß es damals. Mit den alternativen Trassenvorschlägen der Bürgerinitiative setzte sich Tennet "seit dem vergangenen Jahr intensiv auseinander", schreibt Cathrin Krukenmeyer, Referentin für Bürgerbeteiligung, am Montag auf Nachfrage der SZ. Dazu habe es bereits mehrere Gespräche mit Vertretern der BI sowie mit regional betroffenen Abgeordneten des Bayerischen Landtags und Vertretern der örtlichen Kommunen gegeben.

Den Mitgliedern des Petitionsausschusses und der BI habe Tennet vor etwa zwei Wochen bei einem gemeinsamen Termin "unsere fachliche Stellungnahme zu einer Trassierung beziehungsweise Bauablaufplanung der BI vorgestellt", ein weiterer Termin "zur Klärung weiterer Fragen" stehe in Kürze an. Mit der Regierung von Oberbayern stehe Tennet zudem "in regelmäßigem Austausch zur Trassierung bei Ottenhofen".

In das anstehende Verfahren werde Tennet aber "wie angekündigt die Variante entlang der Bestandsleitung einbringen", so Cathrin Krukenmeyer. Es sei weiterhin geplant, die Unterlagen zur Vorprüfung Ende dieses Jahres einzureichen.

Erstmals gibt es auch Auskünfte zu Entschädigungszahlungen

Die Planungen haben inzwischen "neue Meilensteine" erreicht, wie Tennet jüngst informierte: Das Projektteam werde beim Infotag in Oberneuching erstmalig die sogenannte Feintrassierung für den Ersatzneubau vorstellen. Diese beinhalte "die finalen Standorte der Neubaumasten, so wie sie in Kürze in das formelle Genehmigungsverfahren eingebracht werden". Außerdem geht es auch um temporäre Maßnahmen, die für die Bauzeit nötig sind. Dazu gehörten unter anderem Planungskorridore für provisorische Leitungen, Baustelleneinrichtungsflächen und Zuwegungen. "Darüber hinaus stehen auf unseren Infomärkten Mitarbeiter zur Verfügung, welche zum ersten Mal genauere Auskunft über die Entschädigungszahlungen geben können", so Tennet.

Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Grundstücke für Maßnahmen während der Bauzeit benötigt werden, seien im Vorfeld persönlich kontaktiert und eingeladen worden, schreibt das Unternehmen. Mit jenen, die dauerhaft durch Maststandorte betroffen sind, seien im Juni 63 Einzelgespräche mit etwa 100 Teilnehmern durchgeführt worden. "Ab Oktober beginnen die individuellen Dienstbarkeitsgespräche mit konkreten Entschädigungsangeboten", heißt es weiter.

Tennet-Infoveranstaltung zum aktuellen Stand des Ersatzneubaus, Mittwoch, 5. Juli, 14 bis 19 Uhr, Eventstadl zum Neuwirt, St.-Martin-Straße 14, Oberneuching, und am Donnerstag, 6. Juli, 14 bis 19 Uhr, Pfarrsaal St. Andreas, Danziger Straße 11, Eching. Weitere Informationen unter tennet.eu/de/oba-ott .

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