Erweitertes Kinderhaus Moosen eingeweiht:Nur der Preiselbeerbaum fehlt noch

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Mit einem Familientag und einem Tag der offenen Tür ist die Einweihung des Kinderhauses St. Stephanus in Moosen gefeiert worden. (Foto: Renate Schmidt)

Gemeinde Taufkirchen investiert 2,4 Millionen Euro, um die Einrichtung um zwei Kinderkrippenräume, zwei Schlafräume und eine Mensa zu ergänzen.

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Zwei Jahre nach dem Baubeginn ist die Erweiterung des Kinderhauses Moosen abgeschlossen. 2,4 Millionen Euro hat die Gemeinde investiert, um den Bestand um zwei Kinderkrippenräume, zwei Schlafräume und eine Mensa zu ergänzen. Auch der Garten wurde um eine große Fläche erweitert. Bei der feierlichen Einweihung wurde ein Kurzfilm der Kinder gezeigt, indem sie ihre noch offenen Wünsche an das Kinderhaus äußern konnten: Es fehlen somit offenbar nur noch ein Erdbeerfeld und ein Preiselbeerbaum.

Eigentlich wurde die Erweiterung bereits im September vergangenen Jahres abgeschlossen. Corona-bedingt und weil auch die Außenanlagen noch nicht fertig waren, hat man mit der Einweihung gewartet, bis auch der letzte Handgriff im Garten erledigt war. Im Westen des Kindergartens hat die Gemeinde eine 40 mal 60 Meter große Wiese gepachtet, die vom Dorfener Landschaftsarchitekten Gerald Forstmaier naturnah mit kleinen Erdhügeln und Sträuchern gestaltet worden ist. Auch ein kleiner Bolzplatz steht dort den Kindern zur Verfügung. Das Timing für die Eröffnung lief perfekt: Bei schönstem Wetter feierte das Kinderhaus erst die Einweihung und lud im Anschluss daran zu einem gut besuchten Tag der offenen Tür.

"Wenn wir was bauen, dann bauen wir was gescheites"

Bürgermeister Stefan Haberl (CSU) erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der Kinderbetreuung in Moosen: 1986 war es im ehemaligen Lehrerwohnhaus neben der Grundschule losgegangen. Seither ist die ehemals selbständige Gemeinde Moosen enorm gewachsen; neben dem Hauptort Taufkirchen ist Moosen der größte Außenort der Gemeinde und neben Taufkirchen größter Siedlungsschwerpunkt. 1994 wurde daher St. Stephanus gebaut und 2011 und 2012 umgebaut. Mit dem Bau weiterer Siedlungen reichten die vorhandenen Räumlichkeiten aber nach wenigen Jahren wieder nicht aus. 2018, noch unter Haberls Vorgänger Franz Hofstetter, beschloss der Gemeinderat die erneute Erweiterung. "Und wenn wir was bauen, dann bauen wir was gescheites", hatte Hofstetter angekündigt. Wichtig war dabei auch, dass man künftig alle Gruppen auf einer Ebene hat und keine mehr im Untergeschoss ist. Dorthin wurde das Büro der Kindergartenleitung verlegt.

Mitte März 2020 war Spatenstich. Die Ehrengäste trafen sich damals anschließend noch im Wirtshaus, als ein Anruf von Landrat Martin Bayerstorfer kam, erinnerte sich Hofstetter: Der erste Coronafall im Landkreis. Kurz drauf kam der Lockdown. Und der erste Baustopp für das Kinderhaus, sagte Architekt Elmar Nitzl, denn die Bauarbeiter waren beim Skifahren gewesen und hatten Corona mitgebracht. Dennoch blieben die Arbeiten weitgehend im Zeitrahmen, trotz gelegentlichen Personal- oder Baustoffmangels. Insgesamt blieb es bei drei Wochen Corona-Verzug und einer Woche Regen-Verzug, schätzte Nitzl.

Die Kinder sollen gerne kommen und eine lehrreiche Zeit haben

Staatsministerin Ulrike Scharf (CSU) sprach in ihrem Grußwort von einem "Powerhaus", das in Moosen entstanden sei und es sei "ästhetisch wunderbar gelungen". Auch die Arbeit in diesem Berufsbereich sollte viel mehr geschätzt werden. In der Kinderbetreuung herrsche Fachkräftemangel, obwohl die Zahl der betreuenden Kitakräfte in den vergangenen zehn Jahren von 64000 auf 110000 gesteigert werden konnte. Auch für das Kinderhaus Moosen habe sich der Staat engagiert und sich mit einem Förderbetrag von 400.000 Euro beteiligt.

Das ruhig gelegene Kinderhaus an der Maiselsberger Straße ist laut Bürgermeister Haberl "in die Gemeinschaft eines ganzen Dorfes eingebunden". Man habe eine Welt geschaffen, in der sich die Kinder spielerisch aufs Leben vorbereiten könnten. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten, von der Kindergartenleitung über Architekt Nitzl bis hin zu den Baufirmen und dem Taufkirchener Bauhof und der Verwaltung sei hervorragend gewesen. Man habe hochgesteckte Erwartungen in dieses Haus und wünsche sich, dass die Kinder gerne kommen und eine lehrreiche Zeit verbringen.

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