Sehenswerte Denkmäler im Landkreis Erding:Eine Kirche, drei Museen und viele Bauernhäuser

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Die katholische Filialkirche St. Stephanus, Dorfstraße 7, in Unterschwillach/Ottenhofen kann beim Tag des offenen Denkmals von 14 bis 15.30 Uhr besichtigt werden. (Foto: Stephan Görlich)

Am Sonntag ist bundesweit Tag des offenen Denkmals. Im Landkreis Erding nimmt offiziell nur die Filialkirche St. Stephanus in Ottenhofen teil. Zusätzlich werden ein umfangreiches Programm im Bauernhausmuseum und ein Museums-Spaziergang angeboten.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Seit 1993 findet der Tag des offenen Denkmals immer am zweiten Sonntag im September statt. am kommenden Sonntag, 11. September, heißt das Motto "Kultur-Spur. Ein Fall für den Denkmalschutz". Wer auf der offiziellen Internet-Seite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Koordinatorin des Tages, nach dem Programm sucht, wird aber im Landkreis Erding nur einmal fündig: Die Filialkirche St. Stephanus in Unterschwillach ist der einzige offizielle Beitrag zum diesjährigen Denkmaltag. Zu sehen und erleben gibt es trotzdem mehr: Der Landkreis stellt an dem Tag unter dem Motto "Drei Museen an einem Tag" den neuen Spazier-, beziehungsweise Themenweg "Die Erdinger Museumsrunde. Landleben, Kunst und Stadtgeschichte" vor. Und das Bauernhausmuseum bietet ein umfangreiches Programm an.

Barocker Saalbau mit eingezogenem, halbrundem Chor aus dem Jahr 1735

Die Filialkirche St. Stephanus in der Gemeinde Ottenhofen, Dorfstraße 7, ist ein barocker Saalbau mit eingezogenem, halbrundem Chor und Zwiebelturm von Johann Baptist Lethner. Sie stammt aus dem Jahr 1735. Sie kann am Sonntag von 14 bis 15.30 Uhr besichtigt werden, Kirchenführungen gibt es nach Bedarf. Auch eine Turmbesteigung ist möglich, allerdings auf eigene Gefahr, wie es in der Ankündigung heißt. Für Personen mit eingeschränkter Mobilität sei der Aufstieg aber nicht möglich.

Quasi ums Ecke ist laut der Stiftung Denkmalschutz die Katholische Pfarrkirche St. Margaret in Markt Schwaben, Erdinger Straße 1, von acht bis 18 Uhr zu besichtigen. Von 13 bis 17 Uhr werden Kirchenführungen angeboten. Die Kirche wurde zunächst als ein gotisches Gotteshaus geplant und genehmigt. Nach der Grundsteinlegung 1669 erfolgte 1670 die Umplanung zur jetzigen barocken Form. Fertigstellung des Kirchenbaus und Weihe waren am 28. August 1672. Das ältestes Ausstattungsstück ist eine Margaretenfigur aus dem 15. Jahrhundert.

15 historische Baudenkmäler aus dem Landkreis stehen im Bauernhausmuseum. Im Bild ein Wohnstallhaus aus Rindbach in der Gemeinde St. Wolfgang, das um 1790 gebaut wurde. (Foto: Renate Schmidt)

Genug Denkmäler gibt es am Sonntag im Bauernhausmuseum, Taufkirchener Straße 24, des Landkreises Erding bei freiem Eintritt von zehn bis 17 Uhr zu sehen. Auf dem zwei Hektar großen Freigelände stehen insgesamt 15 historische Baudenkmäler aus dem Landkreis. Bereits um 10.30 Uhr führt Sandra Angermaier vom Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege im Landkreis Erding durch die Gesindestube des neuen Eingangsgebäudes Pesenlern, welche aus dem Jahr 1627 datiert, und erzählt dazu Geschichten aus vergangenen Tagen. Da der September auch Erntemonat ist, steht von 13 Uhr an alles im Zeichen des Apfels. Landrat Martin Bayerstorfer pflanzt zu diesem Anlass einen Apfelbaum auf dem Gelände und an einem Apfelstand mit Apfelausstellung informiert Kreisfachberater Michael Klinger über die verschiedensten Apfelsorten. Zudem wird es eine Apfelprobe und eine Apfelsaftverkostung geben und das Museumscafé bietet frische "Apfekiacherl" und "Apfeschmackerl" an. Um 14 Uhr findet außerdem eine einstündige Führung über das Museumsgelände statt (ohne Voranmeldung, Treffpunkt ist der Innenhof des neuen Eingangsgebäudes).

Zu Beginn des Spaziergangs wird ein Flyer vorgestellt

Passend zum Tag des offenen Denkmals wird am Sonntag unter dem Motto "Drei Museen an einem Tag" ein Spaziergang angeboten. Er dient dazu, den neuen Themenweg "Die Erdinger Museumsrunde. Landleben, Kunst und Stadtgeschichte" des Arbeitskreises "Erding bewegt" vorzustellen. Start ist um 12.30 Uhr am Bauernhausmuseum. Dort präsentieren Landrat Bayerstorfer und Erdings Zweite Bürgermeisterin Petra Bauernfeind, die Museumsleiter Heike Schmidt-Kronseder und Harald Krause sowie Walfried Seßler vom Arbeitskreis den neuen Flyer. Nach einer kleinen Einführung von Nicole Tietze, der fachlichen Betreuerin des Bauernhausmuseums, folgt als zweite Station nach einem kurzen Spaziergang der Besuch des Museums Franz Xaver Stahl an der Landshuter Straße 31. Hier gibt um 14 Uhr Museumsleiterin Heike Schmidt-Kronseder Einblicke in das Künstlerhaus und den Künstlergarten. Von dort aus wird die dritte Station, das Museum Erding an der Prielmayerstraße 1, angesteuert. Dort bietet Museumsleiter Harald Krause um 15 Uhr einen kleinen Rundgang durch das Museum an.

Das Museum Erding selbst bietet von zehn bis 17 Uhr interessante und abwechslungsreiche Einblicke in die Dauerausstellungen zu Stadtgeschichte, Archäologie, Kunst und Künstlern, Alltag, Glockengießer- und Lodererhandwerk sowie ausgewählte Werke von Rudolf L. Reiter. Zudem ist das Museums-Café geöffnet, dort gibt es Kuchen, Schokoladenspezialitäten sowie Kalt- und Warmgetränke. Für Kinder steht eine Mal-Ecke bereit

Zu sehen ist im Stahl-Museum auch ein alter Luftschutzkeller

Im Museum Franz Xaver Stahl finden von 14 bis 17 Uhr kurze Führungen durch das Biedermeierhaus, das Atelier, die ehemaligen Wohnräume, den Künstlergarten und den unter Denkmalschutz stehenden Luftschutzkeller aus den späten 1930er Jahren statt. Bei schönem Wetter kann man im Künstlergarten unter den alten Obstbäumen verweilen.

Die Wegstrecke vom Bauernhausmuseum über das Museum Franz Xaver Stahl zum Museum Erding beträgt rund 1,8 Kilometer, der Rückweg vom Museum Erding zum Bauernhausmuseum 1,3 Kilometer. Parkmöglichkeiten am Bauernhausmuseum sind vorhanden, wie Christian Wanninger, Pressesprecher der Stadt Erding, mitteilt. Der Spaziergang findet bei jeder Witterung statt.

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