Erding:Fit für den Klimawandel

Fichten reagieren besonders empfindlich auf veränderte Klimabedingungen. Deshalb sollen im Spitalwald neue Baumarten gepflanzt werden. (Foto: Jochen Eckel/imago images)

Für den Stiftungswald der Heiliggeist-Spitalstiftung gibt es eine neue mittelfristige Forstplanung. Damit der Wald den Folgen des Klimawandels gewachsen ist, sollen vor allem die Baumbestände verändert werden.

Von Vivien Götz, Erding

Mit der Vorherrschaft der Fichten soll es möglichst bald vorbei sein. Zumindest im Stiftungswald der Heiliggeist-Spitalstiftung sieht eine neue mittelfristige Forstplanung das Ende von puren Fichtenbeständen vor. Schon seit 2001 hat Kommunalwald-Förster Stefan Klutschewski den Nadelholzanteil im Stiftungswald von 72 auf 56 Prozent reduziert. Weil die Fichte der verbreitetste Nadelbaum in deutschen Wäldern ist und gleichzeitig besonders empfindlich auf veränderte Klimabedingungen reagiert, soll diese Entwicklung fortgesetzt werden.

Der Stiftungswald der Heiliggeist-Spitalstiftung umfasst 160 Hektar Wald, hauptsächlich in Eschlbach, Hofkirchen und Maria Thalheim. Auch dort dominieren die Fichtenbestände. Ein Problem, denn laut dem Thünen-Institut für Waldökosysteme hat sich die Absterberate von Fichten seit 2019 versechsfacht. Eine beispiellose Entwicklung, von der keine andere Baumart in deutschen Wäldern derart massiv betroffen ist.

Im Spitalwald werden deshalb neue Baumarten gepflanzt. Vor allem Laubbäume wie die Baumhasel oder die Esskastanie sind darunter. Sie sollen den veränderten klimatischen Bedingungen besser gewachsen sein. Laut Pressemitteilung der Stadt Erding umfasst der Spitalwald insgesamt 28 verschiedene Baumarten. Kommunal-Förster Stefan Klutschewski sieht den Wald deshalb im Hinblick auf die Klimakrise gut aufgestellt.

Neben der Ausrichtung auf die Klimakrise soll bei der mittelfristigen Entwicklung des Spitalwaldes auch auf Wirtschaftlichkeit und Gemeinnützigkeit geachtet werden. Die Bewirtschaftung von Waldflächen durch die Heiliggeist-Spitalstiftung hat eine lange Tradition. Die Stiftung, die im 15. Jahrhundert von reichen Erdinger Familien gegründet wurde, bewirtschaftet im Rahmen der Stiftungstätigkeit seit dem 17. Jahrhundert nachweislich auch Wälder.

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